Dr. Ulrika Evers
Leiterin des Kreismuseums Peine, Kunsthistorikerin

Dr. Ulrika Evers
1988 wurde das Kreismuseum Peine als ein Museum für Regional- und Industriegeschichte vom Landkreis Peine im Zuge der Kreishaus-Erweiterung gegründet. Die eher seltene "Wohngemeinschaft" von Verwaltung und Kulturstätte wird positiv genutzt: das Kreishaus ist die "natürliche" Erweiterung des Museums! Wenn mal wieder eine Ausstellung den mit 1000 qm eng gesteckten Rahmen sprengt, wird sie einfach in den Fluren des Kreishauses weitergeführt.

Die "Galerie im Kreishaus" sorgt für künstlerische Abwechslung bei Amtsterminen. Regelmäßig finden Sonderausstellungen statt. Die zur zeitgenössischen Kunst, meist mit einem Katalog zur Künstlerförderung, haben sich über Peine hinaus etabliert und bringen das Museum (und die Stadt) auch überregional ins Gespräch, wie das Besucherbuch beweist.

Wichtig ist immer auch die Zusammenarbeit mit Institutionen in Stadt und Landkreis. Vorträge mit namhaften Wissenschaftlern, Lesungen, Konzerte, Themenführungen, Unterricht für Projektwochen an den Schulen, französische, italienische, spanische Abende oder aber auch das immer frühzeitig ausgebuchte "Museumsdinner bei candlelight" (Art and Eat) runden das Bild ab.

Die Museumsleiterin sieht sich dabei durchaus als Gastgeberin, die im Hause mit engagierten MitarbeiterInnen eine persönliche Atmosphäre schafft, so dass sich die Gäste wohlfühlen und gerne wiederkommen. Ihre Arbeit steht damit in der Nachfolge der Frauen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, die in ihrem "Salon" das geistige Leben ihrer Zeit förderten und befruchteten.

So ist das Museum in der Lage, den PeinerInnen ein eigenes Profil, eine selbstbewusste Identität zu verleihen und die reichlich vorhandenen regionalen Vorzüge der Region und damit ihre sogenannten weichen Standortfaktoren zu betonen, die für die Neuansiedlung von Industrie in der ehemaligen Stahlstadt Peine so wichtig sind.


Der Silberbarren-Fund von 1954 in Peine
Silberbarren-Fund von 1954
1954 wurde auf einem Grundstück an der Stederdorfer Straße in Peine ein Erdfund von ca. 45 vollständigen und zahlreichen halben und geviertelten Silberbarren gemacht, insgesamt 63 Stücke.

Sie stammen aus dem 14. Jh., tragen Feinheitsstempel und Stadtstempel Braunschweigs und wurden als Zahlungsmittel anerkannt. Dieser Fund ist in Niedersachsen einzigartig.


Foto: Tomas Liebig