farbring 450 d

Susanne Rottenbacher

Die farbliche Erscheinungsweise eines Gegenstandes ändert sich mit dem Licht, denn Helligkeit und Lichtfarbe beeinflussen die Wahrnehmung. Dieses Zusammenspiel von Licht und Farbe ist ein zentrales Thema der Malerei. Die Skulptur „farbring 450d“ veranschaulicht diese Frage auf neue Weise indem beide Elemente, Malerei und Licht, Teil des Kunstwerkes sind.

Foto: Tomas Liebig

Die Arbeit besteht aus einem transparentem Acrylkorpus, der mit Farbstrichen in satten oder auch zarten Tönen bemalt wurde. Bemalte Streifen und freie Flächen wechseln sich unregelmäßig ab. Innen besitzt er eine Gitterstruktur aus feinen Metallfäden und farbigen LED-Lichtpunkten, die ihren Schein auf das bemalte Acryl projizieren. Das Kunstlicht trifft auf die Malerei und wirkt auf sie ein. Das Ergebnis ist ein Wechselspiel aus Farbe und Licht. Darüber hinaus fungiert das transparente Gehäuse wie eine Membran, die Licht aufnimmt und wieder abgibt. Der Farbring öffnet sich seinem Umraum und nimmt dessen Licht auf.

Foto: Tomas Liebig

Diese Veränderungen vollziehen sich unmerklich und im Dialog mit der Natur. Je nach Helligkeit des Umgebungslichtes tritt das pinke Licht der LEDs unterschiedlich stark in Erscheinung. Am Tage ist es kaum zu sehen, nachts funkelt eine Vielzahl von kräftigen pinken Lichtern, die sich in den Acrylglasscheiben unvorhersehbar oft spiegeln. Der Korpus des Reifens wird zum bühnenhaften Raum, in dem ein Ereignis stattfindet, welches von Farben handelt und von Zeit. Aufgrund der stetigen Veränderung des Werkes besitzt der "farbring 450d" im Gegensatz zur herkömmlichen Skulptur keinen Zeitpunkt, an dem er vollständig wahrgenommen werden kann.

Foto: Tomas Liebig

Rottenbachers Interesse für Farbe, Licht und Raum zieht sich wie ein roter Faden durch ihre Biografie. Sie studierte Bühnenbild und Bühnenlicht in New York und London, arbeitete als Bühnenbildnerin und Lichtgestalterin in Berlin bevor sie sich 2004 ganz der bildenden Kunst zuwandte. Es entstanden zunächst kleinere Arbeiten, die in den letzten Jahren zunehmend größer und raumgreifender wurden, um nicht nur die Augen sondern auch den ganzen Körper einzubeziehen, ähnlich einer Bühne, die den Erfahrungsraum in alle Dimensionen öffnet.

Standort: Hohetorwall (Höhe Sidonienbrücke)

Dieses Projekt wurde realisiert mit freundlicher Unterstützung durch den
ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt.

„Der ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt e.V. hat im direkten Einzugsgebiet von Braunschweig etwa 100.000 Mitglieder. Wie sich zeigt, nutzen immer mehr von ihnen regionale Erholungs- und Kulturangebote. Der ADAC Niedersachsen/ Sachsen-Anhalt e.V. freut sich über solche Heimatverbundenheit und unterstützt daher entsprechende Aktionen gerne.“

Dr. Hans-Henry Wieczorek, Geschäftsführer des ADAC Niedersachsen/Sachsen