Mit Schwefelaroma

An Schokolade mit Pfeffer, Chili oder Bratwurstaroma haben wir uns ja schon gewöhnt. Überraschend neu könnte vielleicht Schokolade mit Schwefel sein. Der Geruch nach faulen Eiern passt nicht zu Schokolade? Ach, da müsste nur ein wenig experimentiert werden. Auch Prosecco mit Schwefel stelle ich mir ganz spannend vor. Schon die milchig-gelbliche Farbe, die damit erreicht werden könnte, verspricht eine spannende Erinnerung an das verruchte Modegetränk der 20iger Jahre: Absinth. Das klingt ungesund, sagen Sie? Also, so ungesund kann es nicht sein, schließlich gibt es ja auch Schwefelkuren mit schwefelhaltigem Trink- und Badewasser.

Aber was tatsächlich eine Schwefelkur braucht, ist unsere Winterkollektion aus Shetland- und Merinowolle. Nicht die für den nächsten Winter, das klappt mit der Verarbeitung nicht mehr, aber für 2008/09 könnten die Schafe noch einiges an schwefelgedüngtem Gras fressen, was dann hinterher die schönen kuschelweichen Pullover macht. Seit Kraftwerke und Autos keinen Schwefel mehr in die Umwelt abgeben, leiden Pflanzen und Tiere unter Schwefelmangel. Schafe zum Beispiel benötigen aber Schwefel für die Wollproduktion. Eine Verbesserung durch Schwefelzusatz konnten Ewald Schnug und seine Kolleginnen von der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft in Braunschweig in Zusammenarbeit mit der Chinesischen Akademie der Wissenschaften nachweisen.
Was ich allerdings wirklich nicht möchte, sind Pullover, die nach Schwefel riechen!
(ehl)

Schwefel für die Wollproduktion

Seit die Luft relativ frei von schwefelhaltigen Abgasen ist, herrscht Schwefelmangel auf den Äckern und Weiden. Speziell Schafe brauchen zur Wollproduktion aber Schwefel. Eine spürbare Verbesserung der Wollqualität stellten Ewald Schnug und sein Team von der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft in Braunschweig fest, als sie unlängst in Zusammenarbeit mit der Chinesischen Akademie für Wissenschaften in der Innermongolischen Steppe mit Schwefeldüngung experimentierten. (ehl)