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Und täglich grüßt die Wissenschaft
24.05.2007

Kraftwerk für zuhause

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Ein Kraftwerk für zuhause,
das sich rechnet, ist die Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage. Eine Heizung, die Strom und Wärme dort erzeugt, wo sie gebraucht werden. Überschüssige Energie wird ins Netz eingespeist. Doch darauf muss sich die dezentrale Stromversorgung erst einmal einstellen.

Glosse

Erst das Gedicht! "Zickezacke Hühnerkacke!" kräht Dicki, streckt die Zunge raus und darf sein Geschenk auspacken. Das war Weihnachten bei den Hoppenstedts, als Opa Dicki ein Atomkraftwerk schenkt. Vater Hoppenstedt lässt es sich nicht nehmen, das Kraftwerk zusammen zu bauen, obwohl es in der Kurzanleitung mahnend heißt: "Es macht Puff...und die Kühe fallen um".

Das Mikrokraftwerk, von dem Hans-Peter Beck von der Technischen Universität Clausthal spricht, ist zum Glück weder ein Atomkraftwerk noch ist es von Loriot. Ein Kraftwerk für zuhause ist es allerdings durchaus. Dahinter verbirgt sich eine ultramoderne Heizung, die als Kraft-Wärme-Kopplungsanlage im privaten Haushalte mit einem Generator Strom erzeugt und gewissermaßen mit der Abwärme heizt. Dieses Prinzip, Strom und Wärme dort zu erzeugen, wo sie gebraucht werden, läuft der dezentralen Stromversorgung vielleicht bald den Rang ab. Tatsächlich muss sich das große Stromversorgungsnetz auf die privaten Kleinerzeuger einstellen, die ihre überschüssige Energie ins Netz einspeisen. Das Netz muss sich wandeln. Aber wie? Das untersuchen Beck und sein Team im Forschungsverbund Energie Niedersachsen. Ein derzeit erprobter Vorschlag ist der Zusammenschluß verschiedener Kleinerzeuger zu "virtuellen Kraftwerken", die neben den großen Anbietern die regelmäßige Stromversorgung gewährleisten. (ehl)



Fakten

Von großen und kleinen Energieerzeugern

Speisen Sie schon ein? Nein, ich auch nicht und bis vor kurzem hätte ich nicht mal die Frage verstanden. Aber es ist wohl so, dass es eine zunehmende Zahl von Haushalten gibt, die mit kleinen Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen Energie ins Netz einspeisen. Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage - das würde ich für mich mal mit "Heizung, technisch absolut auf der Höhe der Zeit" übersetzen. Hans-Peter Beck von der Technischen Universität Clausthal nennt sie "Mikrokraftwerk"oder "Mikroprozessor der Energietechnik". Denn eine solche Anlage erzeugt mit einem Generator Energie und Wärme und zwar dort, wo sie auch gebraucht werden, zum Beispiel im Einfamilienhaus. Die bei der Energieerzeugung entstehende Abwärme, die im Kraftwerk in der Regel verloren geht, heizt die Räume und das Wasser. (Auch als Klimaanlage im Sommer ist das System geeignet). Da eine längere ununterbrochene Betriebszeit der Anlage sinnvoll ist, wird mehr Energie erzeugt als benötigt. Diese Energie speist der Anlagenbetreiber ins Netz ein und erhält dafür eine Ausgleichszahlung vom Netzbetreiber. Beck interessiert sich dafür, wie sich die kleinen Energieerzeuger neben den großen Kraftwerken und Windenergieanlagen im Netz behaupten. Denn die allgemeine Stromversorgung muss sich auf die innovativen Kleinanbieter erst einstellen. Vor allem die Gewährleistung einer gleichmäßigen Stromversorgung stellt angesichts der eingespeisten Kleinstmengen, die schwer zu prognostizieren sind, eine hohe Anforderung dar. Im Forschungsverbund Energie Niedersachsen, dem auch die Technische Universität Clausthal angehört, werden probehalber verschiedene Anlagenbetreiber als virtuelle Kraftwerke zusammengestellt. Die Versuchsreihe soll technische und organistorische Fragen lösen. (ehl)



Kontaktinformationen

Name: Prof. Dr.-Ing. Hans-Peter Beck
Institution: Institut für Elektrische Energietechnik
Adresse: Leibnizstraße 28 38678 Clausthal-Zellerfeld
Telefon: 05323/72-2299
E-Mail:
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