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Und täglich grüßt die Wissenschaft
04.07.2007

Unbekanntes Schicksal?

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Entscheiden Sie sich!
Und wie haben Sie das gemacht? Gute Gründe - gute Entscheidungen. Die Abläufe im Denkorgan untersucht die Forschungsgesellschaft für Kognitive Neurologie, ein gemeinsames Institut der Neurologischen Klinik des Klinikums Braunschweig und der Technischen Universität Braunschweig.

Glosse

Diese Zeilen schreibe ich mal für eine Physikstudentin am Scheideweg. Liebe Absolventin, hast du dein hervorragendes Diplom sicher in der Tasche und entscheidest gerade über zukünftige Lebenswege? Der Physiknobelpreisträger Wolfgang Ketterle gibt folgenden Tipp für eine erfolgreiches Forscherkarriere: "Wenn man an einem Scheideweg steht, sollte man im Zweifel das Unbekanntere wählen - dabei lernt man mehr". Und tatsächlich kann er auch etwas Konkretes anbieten. Auf seiner Homepage auf den Seiten des Massachusetts Institute of Technology entdeckt man folgenden Hinweis: "Postdocs wanted: Every year we hire a new postdoc for one of our labs. Send your inquiry directly to Wolfgang Ketterle." - Habe ich jetzt Schicksal gespielt?

Wenn ja, dann bitte unbedingt bei Bruno Kopp im Klinikum melden, der sich mit der Frage beschäftigt, wie das menschliche Gehirn Entscheidungen trifft. In der Forschungsgesellschaft für Kognitive Neurologie, ein gemeinsames Institut der Neurologischen Klinik des Klinikums Braunschweig und der Technischen Universität Braunschweig, arbeiten Neurologen und Psychologen mit direkten Messungen der Hirnaktivität. Bislang konzentriert sich das Braunschweiger Team auf einfache Entscheidungsabläufe und analysiert die beteiligten Hirnregionen und ihre Rolle im Entscheidungsprozess. Die Studien zeigen, dass bestimmte Abschnitte des vorderen Gehirns entscheiden, welche Informationen weiterverarbeitet werden, bis schließlich passende Handlungen eingeleitet werden. Auf die großen Entscheidungen lässt sich das sicher übertragen. Vielleicht wird hier gerade eine spektakuläre Wissenschaftlerkarriere angestoßen. (ehl)



Fakten

Wie das Gehirn Entscheidungen trifft

Kommt da vorne ein fremder Hund zähnefletschend angelaufen oder ist es nur der Collie der Nachbarin? Soll ich der Nachbarin heute einen Heiratsantrag machen? In jeder Sekunde muss das menschliche Gehirn unzählige Informationen verarbeiten und - mitunter lebenswichtige - Entscheidungen treffen, erklärt Bruno Kopp vom Klinikum Braunschweig. Um Entscheidungen zu treffen, Erlebtes zu bewerten oder sich auf Kommendes vorzubreiten - das Gehirn setzt auf sein Erfahrungswissen! Wie es das macht, das wird auch von der Forschungsgesellschaft für Kognitive Neurologie, ein gemeinsames Institut der Neurologischen Klinik des Klinikums Braunschweig und der Technischen Universität Braunschweig, bearbeitet. Das interdisziplinäre Team aus Neurologen und Psychologen gewinnt dabei seine Erkenntnisse durch direkte Messungen der Hirnaktivität, vor allem durch die Anwendung der Elektroenzephalographie (EEG). Dabei konzentriert sich das Braunschweiger Team bislang auf einfache Entscheidungsabläufe - etwa das Erkennen farbiger Umrisse - und analysiert millisekundengenau die beteiligten Hirnregionen und ihre Rolle im Entscheidungsprozess. Die Studien zeigen, dass bestimmte Abschnitte des vorderen Gehirns entscheiden, welche Informationen weiterverarbeitet werden, bis schließlich passende Handlungen (das Weglaufen, der Heiratsantrag) eingeleitet werden. (ehl)



Kontaktinformationen

Name: PD Dr. Bruno Kopp
Institution: Städtisches Klinikum Braunschweig, Neurologische Klinik
Adresse: Salzdahlumer Straße 90
38126 Braunschweig
Telefon: 0531/595-2190
Fax: 0531/595-2659
WWW: http://www.klinikum-braunschweig.de
E-Mail:
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