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Und täglich grüßt die Wissenschaft
14.09.2007

Fliegen mit Schlag

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Über 300 Stundenkilometer
schnell können manche Vögel fliegen, dank gekonnter Auf- und Abschläge mit den Flügeln. Wissenschaftler der TU Braunschweig haben eine Methode entwickelt, mit der sie das Strömungsgeschehen beim Schlagflug im Detail berechnen können.

Glosse

Aufschlag Kolibri: 78 mal jede Sekunde. Auch den Abschlag beherrscht das gefiederte Tier perfekt, wie alle Vögel. Gemeint ist das Flügelschlagen oder der "Schlagflug", mit dem selbst eine Stockente eine Fluggeschwindigkeit von über 100 Stundenkilometer erreicht. Unsereins dagegen: Zu schwer und zu schwach, um aus eigener Kraft fliegen zu können. Kein Wunder, dass Wissenschaftler schon lange Versuchen, die Geheimnisse der tierischen Flugkunst zu entschlüsseln. Deshalb untersuchen sie vor allem das Strömungsgeschehen, also was beim Flügelschlag mit der Luft um den Vogel herum passiert. Ingenieure der Technischen Universität in Braunschweig können das sogar am Computer berechnen und in einem Film zeigen, wie ein Vogel sein Federkleid beim Flügelschlagen geschickt so bewegt, dass genau an den richtigen Stellen die für Auftrieb und Vorankommen nötigen Luftdruckunterschiede entstehen. Sicher ist, dass sich ein solcher Strömungsverlauf durch Armeschlenkern nicht erreichen lässt. Der flugunfähige Mensch muss sich wohl mit einem Aufschlag anderer Art trösten, mit dem er es ebenfalls auf vogeltaugliche Geschwindigkeiten bringt, auch wenn beim Tennis eben nur der Ball fliegt. (ah)



Fakten

Wissenschaftler am Institut für Strömungsmechanik an der Technischen Universität Braunschweig haben eine Simulationsmethode entwickelt, mit der die Strömung beim Schlagflug eines Vogels im Detail berechnet werden kann. Zudem können sie die Ergebnisse mit dem Wirkungsgrad der "Vortriebserzeugung", also des Schubes von Flugzeugtriebwerken vergleichen. Für die Simulation werden die Flügel als rechteckig betrachtet und ausschließlich Dreh- und Hubbewegungen berücksichtigt. Mit geschickt entwickelten Modellen und einem leistungsstarken Rechner lässt sich das Strömungsgeschehen dann sowohl im Bild als auch als Film darstellen. Der Vorteil dieser Simulationsmethode: Sie lässt sich auf beliebige Flügelbewegungen anwenden. (ah)



Kontaktinformationen

Name: Professor a.D. Dr.-Ing. Dietrich Hummel
Institution: Technische Universität Braunschweig, Institut für Strömungsmechanik
Adresse: Bienroder Weg 3
38106 Braunschweig
Telefon: 0531/391-2972
Fax: 0531/391-5952
E-Mail:
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