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2003-06-29 | Geburtstag des Verlegers, Theologen, Pädagogen und Sprachforschers Joachim Heinrich Campe (1746–1818)
Der aus einem Dorf bei Holzminden/Weser im Herzogtum Braunschweig- Wolfenbüttel stammende Campe begann sein Studium der Theologie an der Universität in Helmstedt.
Früh wurden hier die Grundlagen für seine sprachschöpferischen und politischen Interessen gelegt. Seine erste Anstellung bekam Campe als Erzieher der Brüder Wilhelm und Alexander von Humboldt in Berlin. Weitere Stationen seines bewegten Lebens waren Potsdam, wo er als Feldprediger tätig war; Dessau, hier als Direktor des Philanthropinum; Hamburg und Trittau.
1786 folgt er einem Ruf Herzog Carl Wilhelm Ferdinands nach Braunschweig. In unermüdlichem Arbeitseifer gründet er den Verlag „Braunschweigische Schulbuchhandlung“ und bringt das „Braunschweigische Journal philosophischen, philologischen und pädagogischen Inhalts“ heraus.
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Joachim Heinrich Campe |
Einem großen Publikum bekannt wurde Campe durch seinen Roman „Robinson der Jüngere“ (1779). In seine Braunschweiger Zeit fallen auch die Pläne für eine umfassende Reform des Schulwesens im Herzogtum, die jedoch am Widerstand der Landstände und der Kirche scheiterte.
Neben seiner schriftstellerischen und pädagogischen Arbeit widmete sich der Spätaufklärer zum Ende seines Lebens verstärkt der Sprachforschung. Campe starb am 22.10.1818 in Braunschweig.
Zitat: „An Händen und Füßen gefesselt zu seyn, sich in einem engen Raum wider seinen Willen eingesperrt zu sehen, seine Gliedmaßen auf keine andere, als anbefohlene Weise, maschinenmäßig zu bewegen, und daneben keine andere, als vorgeschriebene Gedanken, denken zu dürfen: nicht wahr, das würde, nach unser aller Gefühl, ein sehr beschwerlicher Zustand seyn; und die Seele des Menschen, der in einer so widernatürlichen Lage lange schmachten müßte, dürfte an Gesundheit, Stärke, Muth und Thätigkeit sicherlich keinen Zuwachs erhalten, sondern vielmehr von Tage zu Tage merklich abnehmen.“
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