2003-06-08 | Todestag Walter Dexels
Walter Dexel, geboren am 07.02.1890, begann 1910 gegen den Wunsch der Eltern mit dem Studium der Kunstgeschichte bei Heinrich Wölfflin und Fritz Burger in seiner Geburtsstadt München. Nebenbei nahm er Maluntericht und empfing auf Studienreisen, die ihn nach Italien und Paris führten, wichtige Impulse für seine eigene künstlerische Entwicklung. Besonderen Einfluss auf sein Frühwerk hatten Sonia und Robert Delaunay und der Pariser Kubismus.

1918 wird Dexel Ausstellungsleiter des Jenaer Kunstvereins. In den folgenden Jahren verband er kongenial wissenschaftliches und künstlerisches Arbeiten. Sein umfangreiches Ausstellungsprogramm machte den Jenaer Kunstverein zu einem Podium der Avantgarde, und in seinen eigenen Werken strebte er ab 1922/23 zu abstrakt konstruktivistischen Kompositionen.

Mitte der 20er Jahre verlegte er den Schwerpunkt seiner künstlerischen Tätigkeit in den Bereich der angewandten Kunst. Im regen Austausch mit den Künstlern des Bauhaus schuf er Reklameleuchten, Lichtsäulen, beschäftigte sich mit Typographie und Buchgestaltung.>BR>
Zwischen 1933 und 1962 verweigerte sich Dexel vollständig der Malerei, wofür nicht politische Gründe allein ausschlaggebend waren, sondern auch die selbst auferlegte Beschränkung auf eine Sache.

Zwischenzeitlich in Magdeburg, wird er als "entarteter Künstler" aus dem Lehramt entlassen, seine Bilder 1937 auf der "Entartete Kunst"-Ausstellung in München diffamiert.

Mit dem Aufbau der historischen "Formsammlung der Stadt Braunschweig - Institut für handwerkliche und industrielle Formgebung" entwickelte sich Dexel in den Jahren 1942-1955 zum Experten für Formforschung schlechthin. Diese aufwendigen sowie geistreichen Anstrengungen gipfelten in seinem wichtigsten Buch "Das Hausgerät Mitteleuropas" (1962).