2003-04-04 | Orangeroter Löwe brüllt für Braunschweig und die Region
Unter dem Motto „Sie brauchen nicht zu uns zu kommen, wir kommen zu Ihnen“ will der Fachbereich Kultur eine Info-Box durch Braunschweig und die Region schicken, um die Kulturhauptstadtbewerbung bekannt zu machen. Gefragt war ein mobiler Info-Raum, wetterfest und leicht auf- und abzubauen, außen auffällig und einladend, innen mit ausreichend Ausstellungsfläche und Anschlüssen für multimediale Präsentationen.

Eine solche Info-Box zu entwerfen, im leuchtenden Rot-Orange der Kulturhauptstadtbewerbung, waren die kreativen Köpfe des Braunschweiger Baudezernats herausgefordert – in ihrer Freizeit. Zwischen dem 14. und 24. März hatte das Baudezernat einen internen Wettbewerb ausgelobt. Erwartet wurde eine schlüssige architektonische Grundkonstruktion, die in Grundrissen, Schnitten, Ansichten sowie einer räumlichen Darstellung im Maßstab 1:50 nachzuweisen war. Eine Holzkonstruktion war wünschenswert, um den Entwurf in der stadteigenen Holzwerkstatt kostengünstig umsetzen zu können.

Vorderansicht der Info-Box
Sieben Entwürfe nahm die Jury, bestehend aus Stadtbaurat Wolfgang Zwafelink, Kulturdezernent Wolfgang Laczny, Dr. Anja Hesse, Fachbereichsleiterin Kultur, und Michael Knobbe, Fachbereichsleiter Hochbau, am 24. März in Augenschein. Das Rennen machte schließlich der Entwurf von Wilhelm P. Eckermann, Abteilungsleiter im Fachbereich Hochbau. Eckermann verlieh der Info-Box die Form eines roten Löwen, der die Nachricht von der Kulturhauptstadtbewerbung „hinausbrüllen“ soll. Mit einer gemeinsamen Arbeit schafften es Jan-Christoph Friedrich und Thorsten Weigert, beide Fachbereich Hochbau, auf den zweiten Platz, gefolgt von Sabine Hillekum, Fachbereich Stadtplanung und Umweltschutz.

Rückansicht der Info-Box
Wenn die fertige Info-Box nach dem Entwurf von Wilhelm Eckermann im Mai ihre Reise durch Braunschweig antritt, soll sie nicht nur informieren, sondern den Dialog mit den Bürgern über die Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2010 voranbringen. Ein Fragebogen wird ihre Ideen, Wünsche und Anregungen aufnehmen. Ausgehend vom Rathaus-Vorplatz, wird die Box immer wieder ihren Standort wechseln, unter anderem vor der HBK und am Forschungsflughafen Halt machen. Dabei passt sich die Präsentation im Inneren ihrem Umfeld an: So ist, zusätzlich zu Info-Tresen und PC-Terminal, an eine Ausstellung mit Werken von HBK-Studenten oder den Einbau eines Flugsimulators gedacht.

Wenn die Info-Box im nächsten Jahr durch ganz Deutschland tourt, wird sie die Kulturlandschaft Braunschweig und Region auf 15 Quadratmetern Grundfläche in Exponaten mitnehmen.

Neben dem Internet-Auftritt und der Einrichtung des Kulturstadtcafés ist die Info-Box eine der ersten Aktionen, um die Bürgerinnen und Bürger über die Bewerbung zu informieren. Die Idee für die Box ist in der Montagsrunde entstanden, die die Bewerbung konzeptionell begleitet. Ihr gehören Persönlichkeiten aus Kultur, Wirtschaft und Politik aus Braunschweig und der Region an.


Aus der Begründung der Jury:
1. Preis, Wilhelm P. Eckermann:
Der Entwurf zeigt eine eigenständige Form, die neugierig macht. Durch den illusionistischen Effekt der schrägen Wände wird eine Raumtiefe erzeugt, die die kleinen Abmessungen vergessen lassen. Der rückwärtige Raumabschluss der Serviceplatzebene wird durch ein großes, buntes Fenster aus einzelnen Flächen gebildet, das nachts beleuchtet werden kann. Die Holzrahmenkonstruktion lässt sich winterfest herstellen, ist leicht abzubauen und mit einem Tieflader einfach zu transportieren.

2. Preis, Jan-Christoph Friedrich und Thorsten Weigert:
Die Arbeit bildet mit ihren übereinander gestapelten Containern einen markanten Punkt.

Im Innenraum gibt es viele Präsentationsmöglichkeiten, er ist nur mit Kunstlicht zu beleuchten; die in die Außenwand eingesetzten Monitore erhöhen den Kostenaufwand. Für den Transport des Pavillons ist ein Containerfahrzeug notwendig.

3. Preis, Sabine Hillekum:
Sehr geschickt ist die Eingangssituation und die Aufteilung des Innenraumes; der Besucher kann durch die Info-Box durch gehen, es gibt viele Präsentationsmöglichkeiten. Für den Transport muss der Pavillon aufwendig zerlegt werden, die Größe der vorgegebenen Grundfläche wurde deutlich überschritten. Durch den angegebenen Materialwechsel ist eine Wetterfestigkeit nicht gegeben.

Die Preise:
1. Preis: Ein Premierenabonnement für Schauspiel und Oper, Buchpräsent,

2. Preis: Ein Jahresabonnement des Staatstheaters für Schauspielpremieren, Buchpräsent

3. Preis: Eine Jahreskarte des Braunschweigischen Landesmuseums, Buchpräsent