Inge Langner
Stellvertretende Vorsitzende des Vereins zur Förderung moderner Kunst Goslar (VFK)

Inge Langner
Der 1974 gegründete Verein zur Förderung moderner Kunst Goslar (VFK), zählt inzwischen rund 4.000 Mitglieder. Inge Langner ist seit 25 Jahren für das Mönchehaus-Museum für moderne Kunst Goslar (1978 gegründet, feiert es am 21.September sein 25jähriges Jubiläum) als langjährige Geschäftsführerin und Ausstellungskuratorin tätig.

Seit März diesen Jahres ist sie auch Kaiserringbeauftragte der Stadt Goslar, d.h. sie wählt zusammen mit renommierten Museumsfachleuten (Vorsitzender der Kaiserring-Jury: Prof.Dr.Dieter Ronte, Kunstmuseum Bonn) die Kaiserringträger und betreut die Ausstellung des/r Preisträger/in. Die seit 1975 jährlich verliehene, ideelle Auszeichnung eines internationalen Künstlers/in, jeweils verbunden mit einer Werkschau im Mönchehaus-Museum für moderne Kunst Goslar, zählt inzwischen zu den bedeutendsten Kunstpreisen. Zu den Preisträgern gehören u.a. Max Ernst, Richard Serra, Günter Uecker, Georg Baselitz, Christo, Eduardo Chillida, Rebecca Horn, Nam June Paik, Anselm Kiefer, Sigmar Polke und im letzten Jahr Jenny Holzer.

In diesem Jahr wird der südafrikanische Künstler William Kentridge (Johannisburg) den Kaiserring erhalten: Die Kaiserringverleihung findet am Samstag, den 11.Oktober um 11 Uhr in der Kaiserpfalz statt (Laudatio: Prof. Dr. Wulf Herzogenrath, Kunsthalle Bremen), im Anschluß wird die Ausstellung "William Kentridge - Kaiserringträger der Stadt Goslar 2003" mit Zeichnungen und Animationsfilmen im Mönchehaus-Museum Goslar eröffnet.


"Goslarer Krieger", Bronze
(ursprünglich "Fallen warrior" (73/74) betitelt, anläßlich der Kaiserringverleihung und Aufstellung der Skulptur am vom Künstler gewählten Standort 1975 umbenannt in "Goslarer Krieger") von Henry Moore, Kaiserringträger 1975, (30.7.1898-31.8.1986 * Castleford/Yorkshire/Großbritannien, + Perry Green).

Henry Moore, der wichtigste englische Bildhauer des 20. Jhdts., war 1975 der erste Kaiserringträger der Stadt Goslar. Vor Annahme des neu ausgelobten Kunstpreises kam er nach Goslar, befand "Diese Stadt lebt!" und nahm den Preis mit Freude entgegen.

Der Künstler wählte den stillen Platz im Pfalzgarten für seine Skulptur eines schutzlos sterbenden, anonymen Kriegers selbst aus, d.h. seine Anklage gegen den Krieg ist bewußt hinter der Kaiserpfalz, vor der die Herrscher in repräsentativer Weise stehen, in einer Achse aufgestellt. Die Gestalt des Kämpfers im Augenblick seines qualvollen Todes ist dramatisch, doch ohne jedes Pathos dargestellt:

"...sein Schild ist ihm entglitten, er starrt aus toten Augenhöhlen, man sucht nach Körperteilen und findet nur Abgehacktes; verdreht, verwundet, wehrlos scheint sich der Torso ein letztes Mal aufbäumen zu wollen. Ein bewegender Anblick: Alles ist nur noch Schmerz, Niederlage, Vernichtung. Der Wechsel zwischen figurativen und abstrakten Elementen gibt der Skulptur eine ungeheure Spannung. Moore gelingt eine eindrucksvolle Verbindung zwischen antikem Zitat und zeitgenössischer Formensprache...." (Michael Kaiser in der BZ v.5.7.02). -

Eine verkleinerte Bronzefassung, eine sogenannte "Maquette" des "Goslarer Kriegers" befindet sich im Mönchehaus-Museum. (Weitere Informationen: in der Dokumentation "Der Kaiserring - 25 Jahre Kunstpreis der Stadt Goslar, 1975-2000", die bei der Stadt Goslar und im Mönchehaus-Museum erhältlich ist.)

Kontaktadresse:
Mönchehaus-Museum für moderne Kunst Goslar,
Mönchestrasse 3, 38640 Goslar
Tel: 05321-29570 und -4948
geöffnet: Di.-Sa.: 10-17 Uhr, So.: 10-13 Uhr
E-Mail: MoenchehausMuseum@t-online.de