Dr. Bettina Schmidt-Czaia
Leiterin des Stadtarchivs Braunschweig

Dr. Bettina Schmidt-Czaia
Bereits mit Beginn des 15. Jahrhunderts lässt sich für die Stadt Braunschweig ein Archiv nachweisen, welches zunächst in erster Linie zur Sicherung städtischer Rechte diente. Aufgrund der bedeutenden Stellung Braunschweigs im Mittelalter und der Frühen Neuzeit unter den Städten im deutschen Sprachraum sowie geringer Verluste an Archivgut ist das Stadtarchiv Braunschweig heute das beständereichste Kommunalarchiv Niedersachsens.

Vielfältige Urkunden, Handschriften, Bilder, Pläne und Plakate ergänzen das durch die Tätigkeit des Rats und der Verwaltung entstandene Aktenschriftgut, wodurch eine bedeutende Quellensammlung von regionaler und überregionaler Bedeutung erwachsen ist.


Wappenbrief
Allein der Urkundenbestand umfasst ca. 10000 Urkunden aus der Zeit von 1031 bis in die Gegenwart hinein, welche zur Begründung städtischer und privater Rechte dienen.

Wappenbrief
Ein bedeutendes Dokument für die Braunschweiger Stadtgeschichte ist der Wappenbrief, durch den König Albrecht II. der Stadt Braunschweig ihr Wappen bestätigt (A I 1: 712, Original: Pergament 33 x 58,4 cm).

Das durch einen im silbernen Schild steigenden links (heraldisch rechts) gewendeten Löwen mit weißen Zähnen, roter Zunge und schwarzen Krallen gekennzeichnete Stück sei schon seit undenklichen Zeiten von der Stadt geführt worden, heißt es in der Urkunde.

In einem Rahmen ist in der Mitte die farbige Darstellung des Wappentieres zu erkennen. Das Majestätssiegel von Albrecht II. ist dem Wappenbrief mit schwarz-gelben Seidenfäden angehängt. Er wurde in der Kanzlei des Königs in Prag am 15. Oktober 1438 ausgestellt.