Marita Sterly M.A.
Leiterin des Kreis- und Universitätsmuseums Helmstedt

Marita Sterly M.A.
Das Kreis- und Universitätsmuseum Helmstedt befindet sich im ehemaligen Wein- und Bierkeller der 1810 geschlossenen Helmstedter Universität.

Das Museum umfaßt nicht nur Bestände aus der regionalen Geschichte, sondern legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Helmstedter Universität.

Angesiedelt in ihrem ehemaligen Hauptgebäude, dem Juleum, werden die musealen Sammlungen damit im größten und schönsten Objekt aus der Universitätsgeschichte präsentiert.


Kalenderscheibe aus der Gründungszeit der Helmstedter Universität
Die Kalenderscheibe ist ein besonderer Schatz des Helmstedter Museums. Über einem Holzsockel erhebt sich die aus Messing und Holz bestehende Scheibe mit einem Durchmesser von 62 Zentimetern.

Ein mit Flammendekor verzierter Holzrahmen umfaßt mehrere konzentrisch um den Scheibenmittelpunkt angeordnete Scheiben- und Kreisebenen. Im Zentrum befindet sich ein drehbarer Zeiger. Von den kreisförmig angeordneten beweglichen elf Medaillons ist leider nur noch eines, das einem Mann mit einem Buch unter dem rechten Arm zeigt, erhalten. Das nur als Bruchstück überlieferte benachbarte Medaillon zeigt einen mit einem Lendentuch bekleideten Mann mit einem Apfel in der Hand. Naheliegend ist hier die Interpretation als Adam.

Kalenderscheibe aus der Gründungszeit der Helmstedter Universität
Durch die Restaurierung wurde die Inschrift im Sockel klar lesbar. Sie besagt, daß das Gerät im Jahre 1575 im Auftrage Herzog Julius von Braunschweig-Lüneburg in Wolfenbüttel hergestellt wurde.

Es ist anzunehmen, daß die Scheibe für die von Herzog Julius im Jahre 1576 in Helmstedt gegründete Universität hergestellt wurde. Die genaue Funktion des Gerätes konnte bisher nicht geklärt werden.