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Dr. Martin Eberle
Leiter des Städtischen Museums Braunschweig
1861 wurde das Städtische Museum gegründet und weist mit seiner 200.000 Objekte zählenden Sammlung einen der größten musealen Bestände Deutschlands auf. Schwerpunkte liegen hierbei innerhalb der Malerei des 19. Jh., der Grafik des 20. Jh., Skulpturen des Mittelalters bis zur Gegenwart, des Braunschweiger Kunsthandwerks (Möbel, Fayencen, Lackobjekte, Silber, Fürstenberger Porzellan) und der Münzen.
Besonders hervorzuheben sind daneben die Formsammlung der Stadt Braunschweig, eine in ihrem Alter herausragende ethnologische Sammlung und eine hervorragende volkskundliche Abteilung.
In seiner Zweigstelle im Altstadtrathaus zeigt das Städtische Museum eine ständige Ausstellung zur Geschichte Braunschweigs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Höhepunkt ist hierbei ein Stadtmodell, das einen Eindruck der Stadt im 17. Jh. vermittelt.
Voigtländer-Metallkamera
Mit der ersten Metallkamera der Welt, die von der Firma Voigtländer 1840 gebaut worden war, begann die serienmäßige Produktion von Kameras. Es handelt sich um eine handliche, zigarrenförmige Tischkamera, die zum Markenzeichen der Firma wurde. Die Objektiveinstellung wurde durch ein Triebrad reguliert, eine Einstell-Lupe ermöglichte das Scharfstellen auf der Mattscheibe und eine Sonnenblende schützte das Objektiv vor Lichteinfall.
Mit Beginn dieser Produktion ging auch das erste analytisch berechnete Aufnahmeobjektiv der Welt in Serie. Das Objektiv mit der Lichtstärke 1 : 3,7 war vom Wiener Mathematiker Joseph Petzval berechnet worden. Der Verkaufserfolg war überwältigend; binnen zwei Jahren wurden über 600 Exemplare verkauft. Die Kamera kostete 120 Gulden und entsprach damit dem Preis für ein gutes Reitpferd.
Von der ersten Voigtländer-Metallkamera aus dem Jahr 1840 sind nur noch drei Originale bekannt; das Exemplar im Städtischen Museum ist ein Nachbau von 1938; es handelt sich dabei um eine Dauerleihgabe des Optischen Museums Oberkochen.
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