2003-09-29 | Vor 150 Jahren wurde das Lessingdenkmal eingeweiht
Vor 150 Jahren wurde das Lessingdenkmal eingeweiht. Deshalb fand an diesem Tag im Ausstellungszentrum Hinter Aegidien eine Gedenkfeier statt, zu der das Braunschweigische Landesmuseum und die Deutsche Gesellschaft zur Erforschung des 19. Jahrhunderts eingeladen hatten.

Vor dem großen Lessingjahr 2004 gibt es ein kleineres, aber dennoch beachtenswertes Jubiläum. Seit Wiederauffindung von Lessings Grab im Jahr 1831 bemühte man sich in Braunschweig um eine angemessene Würdigung des Dichters und Aufklärers. Durch die tatkräftige Förderung des Privatgelehrten und späteren Leiters des Städtischen Museums Dr. Carl Schiller (1807 – 1874) wurde der bedeutende Dresdner Bildhauer Ernst Rietschel (1804 – 1861) - von dem u. a. das Goethe-Schiller-Denkmal in Weimar stammt - gewonnen, ein Standbild zu entwerfen. Ein weiterer Beteiligter war der Braunschweiger Gießer Georg Howaldt (1802 – 1883), der bis dahin wenig in Erscheinung getreten war und nun aus Gründen der Sparsamkeit diesen spektakulären Auftrag erhielt. Das Ergebnis war eine 2,60 Meter hohe Bronzestatue, deren Kopf nach einer Portraitbüste des Münzgraveurs und Bildhauers Chr. Fr. Krull (1748 – 1787) gebildet wurde. Der Sockel besteht aus Harzer Granit. Es war das erste Standbild in Braunschweig, das eine menschliche Gestalt zeigt. Im zweiten Weltkrieg wurde das Lessingdenkmal nach Wendhausen ausgelagert, 1947 aber erneut an der Stelle aufgestellt, die seit 1858 in den Braunschweiger Adressbüchern den Namen Lessingplatz führt.