2004-04-22 | Tagung 22. und 23. April 2004 in Braunschweig, Ina Seidel und die Literaten im Nationalsozialismus
Am 22. und 23. April findet im Vortragssaal des Braunschweigischen Landesmuseum
und in der Kleinen Dornse im Altstadtrathaus eine Tagung zum Thema Ina Seidel und die Literaten im Nationalsozialismus statt.

Die Veröffentlichung des „Geheimreports“ von Carl Zuckmayer ist im Jahr 2002 Anlass für eine Anfrage von Politikern der Stadt Braunschweig gewesen, die Position der Schriftstellerin Ina Seidel während des Nationalsozialismus kritisch zu hinterfragen.
Als Trägerin des Raabe-Preises 1949 hat Ina Seidel eine besondere Beziehung zu Braunschweig gehabt und als Schriftstellerin für die Stadt eine herausgehobene Rolle im Kontext der Literaturentwicklung gespielt. Der damals gemeinsam mit einem wissenschaftlichen Beirat formulierte Wunsch nach einer öffentlichen Auseinandersetzung über Literaten zur Zeit des Nationalsozialismus wird nun am Welttag des Buches durch die Tagung eingelöst.

Diese Tagung unternimmt den Versuch, das Spannungsfeld von Literatur zwischen Konformität, Emigration und Konfrontation während des Nationalsozialismus aufzuzeigen.
Dabei steht das Werk Ina Seidels wohl exemplarisch, aber nicht allein im Mittelpunkt der Tagung. Vielmehr werden Fragen werkorientierter Bewertung ebenso aufgenommen wie die zu unterschiedlichen Verhaltensmustern oder individuellen Haltungsmodifizierungen von Autorinnen und Autoren.

Ausgewiesene Kenner dieses komplexen Themenkreises von Hochschulen und Forschungseinrichtungen aus dem gesamten Bundesgebiet haben ihre Beiträge für den Diskurs zugesagt. Ihnen sei an dieser Stelle herzlich Dank gesagt.

Parallel zu der Tagung wird ein Leseparcours im öffentlichen Raum durch Werkzitate und Äußerungen die Autorin Ina Seidel, die zunehmend in Vergessenheit zu geraten droht, einer breiten Öffentlichkeit wieder näher bringen.

Die Tagung richtet sich an ein literarisch interessiertes Publikum und im Speziellen an Studierende der Germanistik wie der Geschichte und Politikwissenschaften.

Anmeldung:
Aufgrund der Platzkapazität ist zur Teilnahme eine Anmeldung erforderlich. Diese wird erbeten bis zum 16. April.


Kontakt und nähere Informationen:

Stadt Braunschweig
Fachbereich Kultur
Kulturinstitut
Steintorwall 3
38100 Braunscheig
Telefon: (0531) 470 4846
Fax: (0531) 470 4844