2004-06-24 | Braunschweig Parcours 2004 mit 12 Projekten internationaler Künstler
Braunschweig. Der "Braunschweig Parcours 2004" zeigt zeitgenössische Bildende Kunst im öffentlichen Raum. Skulpturen und Installationen zwölf internationaler Künstlerinnen und Künstler zur urbanen und kulturhistorischen Situation Braunschweigs bilden vom 26. Juni bis 31. Oktober einen Parcours, der im Innenstadtbereich und entlang des Okerumflutgrabens verläuft. Die Gesamtkosten betragen etwa 1,4 Millionen Euro, der städtische Anteil beläuft sich auf etwa 332.000 Euro, der Differenzbetrag wird von Sponsoren getragen.
 
Bereits im Jahr 2000 waren die Brücken des Okerumflutgrabens Schauplatz des Lichtparcours 2000. Bei dem Nachfolgeprojekt jedoch steht das Medium "Licht" als künstlerisches Element nicht allein im Vordergrund. Zentrales Kriterium für die Kunstwerke ist die künstlerische Auseinandersetzung mit Braunschweig. Cosima von Bonin, Tom Burr, Mark Dion, Isa Genzken, Jean-Michel Othoniel, Jorge Pardo, Tobias Rehberger, Pedro Reyes, Andreas Slominski, Ina Weber, Franz West und Joseph Zehrer realisieren ihre Beiträge für den Braunschweig Parcours 2004.

"Neben Skulpturen oder architektonischer Ausrichtung der Projekte sind diese auch nutzbar", stellte Dr. Anja Hesse, Leiterin des Fachbereichs Kultur und Projektleiterin heraus. So richtet die Künstlerin Ina Weber eine Minigolfanlage im Bürgerpark ein, deren Bahnen mit Aufbauten nach Vorbildern lokaler Architektur bestückt sind. Pedro Reyes' Fachwerkturm vereint Fachwerktradition und zeitgenössische Technik. Es entsteht eine Bootsanlegestelle an der Oker, die gleichzeitig als Aussichtsplattform funktioniert. Der Turm soll bis 2008 stehen bleiben. Auf dem Löwenwall untersucht Jorge Pardo die Beziehung von Skulptur und bewegtem Bild, indem Besucher seines transparenten Kinos Teil des Kunstwerkes werden.

Das farbige Baumhaus von Tobias Rehberger ist begehbar und auch die olympischen Ringe von Joseph Zehrer können durchschritten werden. Die Skulptur von Franz West ist erst dann vollständig, wenn die Besucher darauf Platz nehmen. Das Feuerwerk von Andreas Slominski lädt ebenso zur Reflexion über das Verhältnis zwischen Mensch und Wahrnehmung, Präsenz und Existenz ein, wie die fluoreszierenden Äste von Isa Genzken im Museumspark oder das Flüchtlingsboot von Jean-Michel Othoniel, das eine Krone aus gläsernen Perlen und Tränen trägt.

Auch die begehbaren Hundezwinger von Tom Burr auf dem Magnikirchplatz sind nutzbar. Ebenfalls kulturellen Traditionen und dem Konzept eines historischen Bewusstseins widmet sich der Beitrag von Cosima von Bonin, die Restaurierungs- und Reparaturarbeiten an schadhaften Stellen innerhalb der Stadt vornehmen lässt, sowie der von Mark Dion, der in seinem Elster Flohmarkt an der Sonnenstraße Objekte, Gerätschaften und Literatur zum Thema Naturverständnis versammelt.

"Mit der Ausrichtung des Braunschweig Parcours 2004 bemüht sich Braunschweig in besonderer Weise um die Vermittlung eines Bewusstseins von der Bedeutung zeitgenössischer Bildender Kunst für den Kulturraum Stadt sowie um eine neue Wahrnehmung des Zusammenspiels zwischen öffentlichem Lebensraum und Kunstwerk", hob Dr. Anja Hesse hervor. "Er wird nicht allein für ein Fachpublikum von Interesse sein, sondern ebenso Bewohnern wie Gästen Braunschweigs die Begegnung mit Kunst im städtischen Kontext ermöglichen", so Dr. Anja Hesse.

Sämtliche Positionen des Braunschweig Parcours 2004 sind zu Fuß, per Boot oder mit dem Fahrrad zu erreichen sein. Das Kulturinstitut, Veranstalter des Braunschweig Parcours 2004, bietet in Kooperation mit dem Städtischen Verkehrsverein und Studierenden der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig themen- und zielgruppenorientierte Führungen an. Informationen und Buchungen beim Städtischen Verkehrsverein, Vor der Burg 1, Telefon 2 73 55 30. Ein Orientierungsplan mit Kurzinformationen und dem Parcours-Verlauf ist beim Kunstverein Braunschweig, Lessingplatz 12, oder beim Städtischen Verkehrsverein, Vor der Burg 1, erhältlich.

Das Projekt wurde vom Fachbereich Kultur der Stadt Braunschweig initiiert, ein künstlerischer Beirat, bestehend aus Kuratorin Karola Grässlin, Leiterin des Kunstvereins Salve Hospes, Dr. Anja Hesse, Professor Dr. Michael Schwarz, Präsident der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, Jan Hoet, Leiter des MARTA Herford, Professor Gijs van Tuyl, Leiter des Kunstmuseums Wolfsburg, Professor Gerhard Auer, Technische Universität Braunschweig, Institut für Grundlagen des Entwerfens, und Michael Zimmermann, KSP Engel und Zimmermann Architekten, dem Projekt zur Seite gestellt. Für die Auswahl der Künstlerinnen und Künstler zeichnete Karola Grässlin verantwortlich.

Neben dem Engagement des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur sowie verschiedener Privatpersonen dankte Dr. Anja Hesse vor allem der außergewöhnlich großzügigen Kooperation mit zahlreichen Partnern und Sponsoren aus Stadt und Region, der der Braunschweig Parcours 2004 die Möglichkeit seiner Realisierung verdankt.

Eine Begleitpublikation mit Beiträgen zu den Künstlern und ihren Projekten ist in Kürze erhältlich. Zahlreiche Informationen zum Braunschweig Parcours mit Bildern, aktuellen Hinweisen zu Begleitveranstaltungen gibt es ab Samstag, 26. Juni, im Internet unter www.braunschweigparcours2004.de.



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Pressemitteilung vom 24.6.2004
Stadt Braunschweig