2004-07-14 | Hip Hopper aus acht Ländern treffen sich in Braunschweig
Braunschweig.
Acht Tage im Oktober wird Braunschweig zur europäischen Hauptstadt der Hip Hop-Kultur. In der Zeit vom 18. bis 25. Oktober findet eine internationale Jugendkulturbegegnung statt, an der acht Gruppen mit je sechs Jugendlichen und einem Betreuer aus acht europäischen Ländern (Italien, Dänemark, Polen, Estland, Österreich, Holland, Frankreich, Deutschland) teilnehmen. Zum Programm gehören Begegnungen, Diskussionsforen, Workshops und Wettbewerbe in den einzelnen Hip Hop-Disziplinen Rap-Musik, Breakdance, Graffiti-Malerei und Auflegen („DJ-ing“). Ein Teil dieser Workshops steht auch Jugendlichen aus Braunschweig offen. In diesem Fall werden die eingeladenen Jugendlichen aus den Gastländern als Referenten bzw. Multiplikatoren beteiligt sein.


Das Projekt wird finanziert mit Unterstützung der Europäischen Union (21.000 Euro). Die Stiftung Nord/LB - Öffentliche steuert 10.000 Euro bei, dazu kommen Eigenmittel der Stadt Braunschweig. Veranstalter ist der Fachbereich Kinder, Jugend und Familie in Zusammenarbeit mit den Organisatoren der Breakdance-Weltmeisterschaft „Battle of the year", Thomas Hergenröther und Artie Ilsemann.


Die lokalen Veranstaltungen finden in Braunschweiger Jugendzentren und Jugendkulturzentren statt. Die Ergebnisse des Gesamtprojektes „European Hip Hop Community" werden in einer öffentlichen Abschlussveranstaltung am Sonntag, 25. Oktober, vorgestellt. Während der Projektwoche entsteht eine Ausstellung, die die Ergebnisse der Workshops über Fotos, Videos, Bilder und Dokumentationswände präsentiert.


Die Jugendbegegnung soll das Miteinander verschiedener Kulturen - auch in Braunschweig - fördern. Über die kulturellen Gestaltungs-, Aktions- und Artikulationsmöglichkeiten in Tanz, Musik und bildender Kunst entwickeln die Teilnehmer soziale Handlungskompetenz.


Der Termin der internationalen Jugendkulturbegegnung wurde bewusst in den gleichen Zeitraum der Breakdance-Weltmeisterschaft „Battle of the year" am 23. Oktober 2004 in der VW-Halle gelegt. Auf dieser Veranstaltung werden sich Breakdancer aus der ganzen Welt treffen und sich in einem gemeinsamen Wettbewerb messen. Da die „Battle of the year" eine international anerkannte Veranstaltung ist, die die Aufmerksamkeit der Jugend, der Medien und der Öffentlichkeit auf sich zieht, soll mit dem „European Hip Hop Community"-Projekt ein Bezug zur Jugendkultur in der Region Braunschweig hergestellt werden. Die Projektwoche versteht sich als ein Beitrag des städtischen Fachbereichs Kinder, Jugend und Familie zur Bewerbung von Braunschweig und der Region um den Titel Kulturhauptstadt Europas 2010.


Stichwort: Hip Hop-Kultur


Die Hip Hop-Kultur ist eine Jugendkultur, die Anfang der 70er Jahre in den Großstädten Nordamerikas entstanden ist. Zu ihr gehören die einzelnen Ausdrucksformen Rap-Musik, Graffiti-Malerei und der Breakdance. Der ursprüngliche Grundgedanke der Hip Hop-Kultur ist es, Jugendlichen aus ethnischen Minderheiten und sozialen Randgruppen eine Alternative zu Gewalt und Drogen zu weisen und ihnen mit einfachsten Mitteln ein Betätigungsfeld zu bieten, in dem sie sich ausleben und selbstständig organisieren können. Die Hip Hop-Kultur soll den Beteiligten eine Perspektive für die Zukunft bieten.


Seit Anfang der 80er Jahre gibt es auch in Europa und anderen Kontinenten eigenständige Hip Hop-Jugendszenen. Mittlerweile hat sich die Hip Hop-Kultur in vielen Teilen der Gesellschaft etabliert, so z. B. in der Musikbranche oder im Bereich des Werbedesigns und der Modeindustrie. Mitte der 90er Jahre ist der Hip Hop weltweit zu einer der größten und wichtigsten Jugendkulturen geworden.


Ihren sozialen und pädagogischen Ansatz hat sie dabei nie verloren. Die Basis der Jugendszene tauscht sich nach wie vor in Jugend-, Kulturzentren oder Schulen aus und setzt sich oft über nationale Grenzen, Kulturformen und Religionen hinweg.






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Pressemitteilung vom 14.7.2004
Stadt Braunschweig