2004-09-01 | Kunst8 - zum Zweiten. Braunschweiger Künstler verwandeln Orte der Stadt
Kunst von Braunschweiger Künstlerinnen und Künstlern verändert vier Wochen lang Treppenhäuser, Verkaufs- oder Büroräume, setzt Akzente in Foyers, gibt zu fühlen und zu denken in sakralen Räumen. Organisiert und kuratiert von der Kunsthistorikerin Dr. Anne Mueller von der Haegen, treten bis zum 28. September Kunst und Alltag in einen Dialog, der neue Erfahrungen ermöglicht, Erfahrungen mit Kunst. Im alten, immer noch aktuellen Handelszentrum Braunschweigs zwischen Brüdernkirche und St. Martinikirche, zwischen Altem Zeughof und Eiermarkt, in der Breiten Straße, der Kaffeetwete, Handelsweg/Gördelinger Straße und Altstadtmarkt eröffnet Kunst8 temporäre Räume für die interessierte Öffentlichkeit. Kunst8 ist entstanden aus bürgerschaftlicher Initiative und aus engagierter Freude an der Kunst. Nach einem erfolgreichen ersten Mal im letzten Jahr wirken die Auseinandersetzung mit der Kunst, die Begegnungen mit interessierten Menschen und wohl auch das berechtigt positive Gefühl des eigenen Tuns fort. So entstand der Wunsch nach Kunst8 zum Zweiten. Im Bürohaus K3, Kaffeetwete 3, verändern Fotogramme von Odine Lang als seltsame Erscheinungen das Treppenhaus. In der Breiten Straße 23 bei HHP Nord/Ost Beratende Ingenieure GmbH sind es monotypierte "Wesen" von Claudia Gropp. Martina Bothe hat mit ihren plastischen Arbeiten in das architektonische und emotionale Gefüge der St. Martini Kirche eingegriffen. Am Altstadtmarkt haben Elke Utermöhlen und Martin Slawig ihre interaktive Installation "Flying Carpet" in der St. Martini Apotheke auf neue, modifizierte Art eingerichtet. Im Haus der Sieben Türme am Altstadtmarkt 11 sind im Flur der PSD Bank eigenwillig langsame Aquarelle von Inka Nowoitnik zu sehen. Die "Naviculae" von Odine Lang bei Möbel Sander am Eingang zum Handelsweg spielen auf die Kaufmannstradition der Passage an. Im LOT-Theater, Kaffeetwete 4, reflektiert Lars Eckert in einer spielerisch-interaktiven Arbeit "Über die Glaubwürdigkeit seltsamer Tatsachen". Das Predigerseminar Braunschweig öffnet den Kreuzgang der Brüdernkirche für die Skulpturen "Zum Totentanz" von Denis Stuart Rose. Kunst, "eine Tochter der Freiheit" (Schiller), stößt auf produktive Widerstände an Orten, die nicht für sie ausgewiesen sind und so zu temporären Kunstorten werden. Sie stößt auf Widerstände und erzeugt neue Gedanken und Gefühle bei den Betrachtenden. Die unterschiedlichen Arbeiten der Braunschweiger Künstlerinnen und Künstler eröffnen auf je eigene Weise neue Welten, regen dazu an, neu über unser Leben nachzudenken, über die Hektik und Machbarkeit unserer Gegenwart. Sie sind wie die ernste Schwester der zurzeit in Braunschweig gefeierten Leidenschaften, allerdings ohne das Lachen verlernt zu haben. Zu den jeweiligen Öffnungszeiten ist die Kunst von Lars Eckert, Odine Lang, Denis Stuart Rose, Inka Nowoitnick, Claudia Gropp, Elke Utermöhlen, Martin Slawig und Martina Bothe bis zum 28. September zu sehen: in der Kaffeetwete - LOT-Theater (Mo-Fr 10.00-17.30 und bei Veranstaltungen), im Bürohaus K3 (Mo-Fr 9.00-19.00 Uhr), bei Möbel Sander (jederzeit), im Kreuzgang der Brüdernkirche (Mo-Di, Do 10.00-18.00 Uhr), in der PSD-Bank am Altstadtmarkt, bei HHP Nord/Ost Beratende Ingenieure GmbH in der Breiten Straße 23 (Mo-Do 9.00-17.00), in der Altstadtmarktapotheke (jederzeit) und der St. Martini-Kirche (Di-Fr 10.00-13.00, 15.00-17.00 Uhr, Sa 10.00-17.00, So 10.00-12.00, 15.00-17.00) Weitere Informationen unter: http://www.kunst8.org