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2004-09-09 | Leidenschaft: junge Kunst - Spannungsraum: Leidenschaften
Von August bis Oktober zeigt der Allgemeine Konsumverein als Kooperationspartner der Stadt Braunschweig im Rubensprojekt „Barocke Leidenschaften“ die lustvolle, ironische, witzige und hintersinnige Auseinandersetzung junger Künstlerinnen mit „Leidenschaften“ und spannt einen Bogen von klassischer Malerei über sehr unterschiedliche Facetten der Darstellung – Video, Performance, Installation – bis zu einem „Kabinett Rouge“, das Malerei und Rauminstallation verbindet.
„Spannungsraum: Leidenschaften“
Eröffnung: Donnerstag, 9. September, 20.00 Uhr. Zu sehen bis 23. September, Öffnungszeiten außer montags: 14.00 bis 18.00 Uhr, donnerstags von 16.00 bis 20.00 Uhr
Die Meisterschülerin von Marina Abramovic, Melati Suryodarmo, Jarkata/Braunschweig, zeigt im Allgemeinen Konsumverein ihre vielleicht berühmteste Performance: „butter-dance“. Mit großer Sinnlichkeit und Kraft schafft die Performerin einen Tanz des Lebens zwischen Freude und Schmerz. Schwankend in ihren Empfindungen fühlen die Betrachtenden existentielle Kanten.
Aus Licht und Hitze spinnt die bekannte Bühnenbildnerin Beatrix v. Pilgrim, Hamburg/Berlin, einen Kokon, schafft Spannung und Atmosphäre für Dialog und Widerspruch der Ausstellung Spannungsraum: Leidenschaften. Installationen, Skulpturen, Videos werden erweitert und kontrastiert durch Performances. Raum für Leidenschaft entsteht – Künstlerinnen beschreiben auf je eigene Weise die „Leerstelle“ Leidenschaft. Sie tun dies freudvoll, ironisch und geistreich, dennoch schmerzhaft, ernsthaft und sinnlich.
Was in der Kunstwelt könnte erotischer sein als ein Glas Prosecco zur Vernissage? – Stefanie Rehling, Wiesbaden, verführt in ihrem Der Kiosk „BOUI-BOUI“ zu leidenschaftlichem Konsum. Während Johanna Smiatek, Braunschweig/Berlin, den süchtig, knisternden Abgründen verbotenen Glückspiels in ihrer Installation nachgeht. Die für den eigenen Körper erfundenen Formen der Projektionsarbeit „Über die eigene Sünde zu verzweifeln“ von Justyna Köke, Krakau/Stuttgart, berühren an der Grenze zwischen Lust und Alptraum. Während die Koreanerin Hyun-Joo Min, Helsinki, in ihrer Videoperformance „Wedding“ das Terrain der gesellschaftlichen Institutionalisierung und Inszenierung einer Leidenschaft erforscht. Skulpturale Elemente von Katja Kurbjuweit, Wuppertal, und Katharina Weishäupl, München, pointieren die Zumutung „Leidenschaft“.
"Spannungsraum: Leidenschaften - Performances"
Freitag, Samstag, Sonntag, 10., 11. und 12. September von 14.00 bis 18.00 Uhr: „À Fleur de Peau“, Klanginstallation für einen Körper, 2003/04. Die Künstlerin Lynn Pook, Karlsruhe/Berlin, lädt zu einer individuellen Erfahrung der haptischen Komponente von Klangübertragung. Wer sich einlässt erlebt die sich wandelnde Klangskulptur am und im eigenen Körper: Mit Hilfe eines direkt am Körper verteilten 16-Kanal-Lautsprechersystems werden Klänge und ihre Vibrationen spürbar. Die Klanginstallation ist nur einzeln begehbar. Um Wartezeiten zu vermeiden, ist eine Anmeldung im Allgemeinen Konsumverein erforderlich.
Mittwoch, 15. September, 20.00 Uhr wird die „Leerstelle“ Leidenschaft auf besondere Weise untersucht von der Performerin und Medienkünstlerin Monika Jaeckel, Berlin: „Talking with ALICE – remote conversations on 'passion' / Gespräch mit ALICE – entfernte Unterhaltungen über 'Leidenschaft'.
Donnerstag, 16. September, 20.00 Uhr Die Performencekünstlerin Claudia Bucher, Luzern, „Kissenumarmung“. Die Performencekünstlerin erforscht Momente zerstörerischer Zuneigung und schafft mit einfachsten Mitteln empfindsame, zarte Bilder, deren Intensität zwiespältige Gefühle auslösen.
Donnerstag, 23. September, 20.00 Uhr: „El amante perfecto y yo“ – The perfect lover and I“: Ironisch gebrochen lässt Andrea Otero, Braunschweig, zum Abschluss der Reihe den „perfekten Liebhaber“ im Kopf der Betrachtenden durch ihre multimediale Performance entstehen.
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