2004-11-16 | Projekt "Kulturvermittler" fördert Integration in der Kindertagesstätte
Braunschweig. Mit dem Modellprojekt „Kulturvermittler“ hat die Stadt Braunschweig in Kooperation mit dem Mütterzentrum e.V. im September 2003 eine Initiative zur Verbesserung des Zusammenlebens von Deutschen und Migranten im Westlichen Ringgebiet, dem Braunschweiger Programmgebiet „Soziale Stadt“, gestartet. Es hat eine Laufzeit von zwei Jahren und wird mit 120.000 Euro aus dem Programm „entimon – gemeinsam gegen Gewalt und Rechtsextremismus“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

Das Modellprojekt wendet sich insbesondere an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in sozialen Einrichtungen im Westlichen Ringgebiet wie Erzieher, Lehrer und Sozialpädagogen, die in ihrem beruflichen Alltag mit einer Vielfalt an Sprachen, Kulturen, Religionen und verschiedenen Lebensstilen konfrontiert sind. Mit Fortbildungen zu interkulturellen Themen stoßen sie Prozesse des interkulturellen Lernens an und unterstützen Einrichtungen vor Ort durch geeignete Angebote bzw. Arbeitsgrundlagen mit dem Ziel der Öffnung dieses multikulturell geprägten Stadtteils. Durch den Einsatz von zwei türkischsprachigen Kulturvermittlerinnen wird die Arbeit mit Migrantinnen besonders unterstützt.

Seit Projektbeginn besteht eine enge Zusammenarbeit mit der städtischen Kindertagesstätte Christian-Friedrich-Krull-Straße, bei der sich die Koppelung von Fortbildungseinheiten, der Einsatz der Kulturvermittlerinnen und Angebote für die Eltern erfolgreich bewährt hat. Interkulturelle Kompetenz als Anforderungsprofil der pädagogischen Arbeit soll nunmehr in das Konzept des Hauses integriert werden. „Angesichts der Vielzahl von Nationalitäten und kulturellen Unterschiede, die in den Kindergruppen vertreten sind, haben die pädagogischen Fachkräfte Anregungen an die Hand bekommen, die es ihnen ermöglichen, mit dem multikulturellen Alltag in der Kita angemessen umzugehen“, kommentierte Sozialdezernent Dr. Bernd Gröttrup.

Zunächst lernten die Kulturvermittlerinnen während eines Praktikums die Kita kennen. Inzwischen ist die Kulturvermittlerin Fatma Kürekci zwei Mal wöchentlich als Ansprechpartnerin insbesondere für Eltern mit Migrationshintergrund in der Kindertagesstätte tätig und unterstützt die Erzieherinnen durch ihre sprachlichen Kompetenzen.

Die Teamfortbildung zu interkulturellen Themen begann mit einer Ganztagesveranstaltung am 23. April und setzt sich seitdem in regelmäßigen zweistündigen Fortbildungseinheiten fort. Die Fortbildungsinhalte orientieren sich am aktuellen Bedarf der Kindertagesstätte und werden in enger Absprache zwischen der Referentin Pauline Clapeyron und der Leiterin der Kindertagesstätte Christian-Friedrich-Krull-Straße, Gitta Rudolf-Dyck, vereinbart.

Für Mütter mit Migrationshintergrund startet Ende November jeweils dienstags ein Deutschkurs in den Räumen der Einrichtung, bei dem neben der Vermittlung von Sprachkenntnissen das gegenseitige Kennenlernen und die Möglichkeit des Austauschs im Vordergrund stehen werden.

Auch in der Gestaltung der Räumlichkeiten wird die unterschiedliche Herkunft der Kinder und Eltern berücksichtigt: Ein interkultureller Kalender informiert über die verschiedenen religiösen Feste. Das Elterncafé im Eingangsbereich bietet die Möglichkeit, Feste und Traditionen näher zu beleuchten. So werden heute, 16. November, kulinarische Kleinigkeiten zum Zuckerfest, dem islamischen Fest des Fastenbrechens angeboten, es gibt Tee aus dem Samowar und auf Plakaten kann man sich über die Geschichte des Zuckerfestes informieren.





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Pressemitteilung vom 16.11.2004
Stadt Braunschweig