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2005-01-07 | "brecht sichten" - Von wegen Klassik!
Die zweite Ausgabe der Veranstaltungsreihe „Von wegen Klassik!“ des Staatstheaters Braunschweig befasst sich vom 22. bis 30. Januar 2005 – ganz abseits von Jahres- und Gedenktagen – mit dem modernen Klassiker Bertolt Brecht. Keine zehn Jahre nach Brechts Tod 1956 attestierte Max Frisch dem Dramatiker-Kollegen „die durchschlagende Wirkungslosigkeit eines Klassikers“. Betrachtet man die aktuellen Spielpläne und die Inszenierungsweisen jüngerer Regisseure, gewinnt man einen anderen Eindruck. Bertolt Brecht hat einmal mehr Hochkonjunktur. Die Frage nach seiner Wirkung stellt sich dabei immer wieder neu. „brecht sichten“ ist eine Einladung, genauer hinzuhören und zuzusehen.
Eröffnet wird die Veranstaltungswoche mit der Premiere des Schauspiels „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ am 22. Januar 2005 im Großen Haus des Staatstheaters.
Im Theaterspielplatz heißt es „Brecht rockt“. Mit verzerrter Gitarre, Ska- und Reggaerhythmen, souliger Stimme und fettem Beat interpretieren Jan Beyer, Jörg Wockenfuß und Gunnar Greszik Brechtsongs mit Band. Freigegeben ist die Veranstaltung ab 14 Jahren.
Die eigens auf der Probebühne des Kleinen Hauses eröffnete „Brecht-Lounge“ ist für Begegnungen und Gespräche geöffnet. Auch filmische Reminiszenzen an Brecht werden gezeigt.
Die Dreigroschenoper von Bertolt Brecht und Kurt Weill spielt das Puppentheater Milan Sládek als Gastspiel im Großen Haus. Inspiriert von der Bettleroper des englischen Dramatikers John Gay schufen Bertolt Brecht und Kurt Weill mit der „Dreigroschenoper“ ein neues Theatergenre. Der Pantomime, Puppenkünstler und Regisseur Milan Sládek bringt für seine Interpretation 140 Zentimeter große Puppen auf die Bühne, die von drei Spielern in der Technik der offenen, sichtbaren Puppenführung animiert werden. Es entstehen Bilder und Szenen voller Komik und Poesie.
Eine literarische Matinee im U 22 des Staatstheaters ist mit dem Titel „Vom Schiffschaukeln“ überschrieben. Mitglieder des Schauspiel-Ensembles lesen Liebesgedichte von Bertolt Brecht.
Der Brecht-Liederabend „Joe, mach die Musik von damals nach...“ mit Eva-Maria Hagen, präsentiert Brechts Texte in Vertonungen von Kurt Weill, Hanns Eisler, Paul Dessau und von Wolf Biermann.
Ein Werkstattgespräch in der „Brecht-Lounge“ mit Regisseuren aktueller Brecht-Inszenierungen rundet das Rahmenprogramm ab.
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