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2005-01-11 | Braunschweig und Region werben mit starkem Auftritt in Berlin
Mit einem Präsentationsabend am 27. Januar in der Niedersächsischen Landesvertretung sowie einer einwöchigen Werbeaktion mit dem Löwenplakat werden Braunschweig und die Region in den kommenden Wochen in Berlin auf ihre Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2010 aufmerksam machen.
„In den kommenden Monaten fällt die Vorentscheidung, wer Kulturhauptstadt wird. Deshalb mobilisieren wir jetzt alle Kräfte, um die Bewerbung auf Bundesebene weiter bekannt zu machen. Es geht darum, einflussreichen Menschen des öffentlichen Lebens die Vorzüge unserer Region zu präsentieren“, so der Oberbürgermeister. „Daher steuern wir Berlin an.“ Darüber hinaus wird Braunschweig auch in Brüssel aktiv. Eine Delegation wird am 1. Februar im Rahmen einer Veranstaltung in der Niedersächsischen Landesvertretung in Brüssel ebenfalls für das Vorhaben werben.
Beim Abend in der Landesvertretung in Berlin, den die Bewerber gemeinsam mit dem Land ausrichten, werden über 300 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft erwartet. Am Gebäude wird ein 8 mal 6 m großes Transparent mit dem bekannten Löwen-Motiv der erfolgreichen Werbekampagne hängen. Am Eingang grüßt der Braunschweiger Burglöwe, der als Kopie nach Berlin gebracht wird. Im Rahmen des einstündigen Programms werden Ministerpräsident Christian Wulff, Kurator Prof. Dr. Christoph Stölzl und Dr. Hoffmann die Bewerbung vorstellen.
„Nach diesem Abend soll jedem der Gäste klar sein: In Braunschweig und Region ist hochklassige Kultur zu Hause“, erläuterte der Oberbürgermeister weiter. Davon werden u. a. Schauspieler, Sänger und Tänzer des Staatstheaters sowie die „Jazzkantine“ Kostproben geben. Das kulturelle Programm werde das Motto der Bewerbung „Zeitlandschaften“ verdeutlichen. So tanzt das Ballett des Staatstheaters zu einer Toncollage mit dem Titel „What´s the Time“ und zu Musik aus der Englischen Suite von Johann Sebastian Bach in einer Choreographie von Henning Parr. Die Sopranistin Anna-Katharina Behnke trägt den „Zeitmonolog“ aus Richard Strauß´ „Rosenkavalier“ vor. Zum Thema Toleranz, ein zentrales Motiv der Bewerbungsschrift, spielen die Schauspieler Günther Hutsch und Johannes Walther die Ringparabel-Szene aus Lessings „Nathan der Weise“.
Auszüge aus dem erfolgreichen Musical „Braunschweich, Braunschweich“ zeigt die Jazzkantine, dazu kommen die „Hallenarie“ der Elisabeth aus Wagners Tannhäuser, wiederum gesungen von Anna Katharina Behnke und Auszüge aus dem „Nussknacker“ von Tschaikowsky, getanzt vom Ballett des Staatstheaters. Aus Wolfsburg kommen die Harfenistin Christiane Rosenberger und ihre Schülerin Yasmin-Isabel Kühne, die Stücke von John Thomas, Alexander Borodin und Franz Poenitz vortragen. Durch das Programm führt Georg Renz, Fagottist am Staatstheater und Leiter des Ensembles „Fagotto Totale“. Unterstützt wird die Veranstaltung von Feldschlößchen und der Firma Mundstock, die den Transport von Künstlern und Gästen übernimmt.
In der Woche vom 1. bis 7. Februar wird das Löwenplakat in Berlin großflächig gehängt. 240 Mal wird der Löwe in den Stadtteilen Mitte, Wilmersdorf, Charlottenburg und Tiergarten zu sehen sein. Die Aktion wird gefördert von der Nord/LB, die ihr finanzielles Engagement noch einmal verstärkt hat.
„Das Plakat hat sich in den vergangenen Monaten zu einem solchen Renner entwickelt, da wird es Zeit, daß wir den Löwen auch an vielen Stellen in der Bundeshauptstadt zeigen“, kommentierte Hoffmann. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, denn das Rennen wird nun richtig spannend.“ Das Plakat gebe Braunschweig und der Region ein starkes Image: Kraft, Entschlossenheit, Mut. Er stehe für die erfolgreichste Werbeaktion der Stadt Braunschweig. Es habe Anfragen aus aller Welt gegeben, u.a. von Universitäten aus Großbritannien und den USA, aber auch aus Ungarn, Spanien und Australien. Über 5000 Exemplare seien verkauft worden.
Die Werbeaktion startet am 1. Februar. Dr. Hoffmann, Prof. Stölzl, Prof. Werner Knopp, einer der acht Botschafter der Bewerbung, geben den Startschuß. Am Abend des gleichen Tages wird eine Braunschweiger Delegation dann die Bewerbung in Brüssel beim traditionellen Grünkohlessen in der Landesvertretung Niedersachsens vorstellen. Erwartet werden etwa 300 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft.
In diesem Jahr seien darüber hinaus zahlreiche Projekte geplant, kündigte Dr. Hoffmann an. Dazu gehörten ein kulturelles Sommerspektakel vom 30. Juni bis 3. Juli, ein zweiwöchiges Satirefest im Februar und die Tage jüdischer Synagogalmusik im 1. Halbjahr in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Zentrum für Jüdische Musik in Hannover. Der Dialog mit osteuropäischen Ländern werde 2005 auf einem Zentraleuropa-Kongreß in Wolfsburg aufgenommen. Diese Veranstaltung gehe auf eine Initiative von Kurator Prof. Stölzl zurück, ebenso wie eine Motorradrallye zu Kulturtankstellen in der Region, die Prof. Stölzl in dieser Woche selbst den Medien vorstellen wird. Auch die weiteren Projekte werden gesondert präsentiert.
Außerdem sollen mit dem Projekt „Begegnungen – Osteuropa zu Gast in Braunschweig“ kulturelle Kontakte insbesondere zu Polen, Ungarn und Lettland intensiviert werden. Polen hat das Jahr 2005 zum "Jahr der Kultur" ausgerufen. Im Herbst ist eine Begegnung von Autoren und jungen Musikern aus diesen drei Staaten geplant. Die Kombination von Rock und Literatur soll größere Bevölkerungsschichten ansprechen und so das Verständnis für das neue Europa erweitern helfen.
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