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2005-01-12 | Dokumentationsband zu "Präsenz der Zeit": Städtebauliche Agenda für Braunschweig 2010 Braunschweig. Mit einer über 200 Seiten starken Publikation in Deutsch und Englisch präsentiert das Braunschweiger Baudezernat jetzt einen städtebaulichen und künstlerischen Ideenpool für eine Kulturhauptstadt Braunschweig 2010. Das Werk versammelt die Ergebnisse des internationalen Workshops „Präsenz der Zeit – Stadt-Bau-Kunst in Braunschweig“, den das Baudezernat vom 8. bis 12. März 2004 ausgerichtet hatte. Dem Workshop war ein Ideenwettbewerb vorausgegangen. Aus 153 eingereichten Beiträgen wählte eine Jury 30 Arbeiten aus. Zwei weitere Arbeiten kamen vom Bund deutscher Architekten in Braunschweig und Professor Rob Miller, Charleston, USA, an die eine besondere Einladung ergangen war. Während des Workshops im März arbeiteten dann 50 Architekten und Künstler aus aller Welt an drei verschiedenen Orten in der Braunschweiger Innenstadt an den Projektideen. „Die vorliegende Broschüre dokumentiert Wettbewerb und Workshop, ist aber mehr als ein Tagungsband“, erläuterte Stadtbaurat Wolfgang Zwafelink. „Sie ist vielmehr eine städtebauliche Agenda für das Braunschweig der Zukunft. Denn die darin versammelten Projekte und Ideen stehen nicht für sich allein, sondern stellen entscheidende Fragen nach der Stadt der Zukunft und damit auch der Zukunft unserer Stadt.“ Gefragt waren dabei Ideen, die Kunst und Architektur auf spielerische und originelle Weise miteinander verknüpfen. Zwafelink hob als Beispiel den „Driving Park“ des Künstlers Jürgen Bretschneider aus dem sächsischen Liebstadt hervor, der bereits im vergangenen Frühjahr durch die Innenstadt fuhr. Als weiteres gelungenes Projekt nannte Zwafelink „Breathing Braunschweig“. Diese Arbeit, die Allard Roeterink aus Amsterdam zusammen mit einer japanischen Künstlergruppe erarbeitete, läßt bunte Luftballons über den Veranstaltungsstätten der Kulturhauptstadt 2010 Braunschweig aufsteigen und befestigt sie am Boden mit modernen Infosäulen. Je nach Publikumsinteresse füllen oder leeren sich die Ballons. So kann eine Veranstaltung unter Dampf stehen oder ihr kann buchstäblich die Luft ausgehen. „Mit solchen Ideen könnte Braunschweig 2010 vorbildlich und öffentlichkeitswirksam ein Jahr Stadtbaukunst feiern“, so der Stadtbaurat. Die Broschüre solle daher nicht nur den Workshop dokumentieren, sondern Denkanstöße geben und städtebauliche Diskussionen anregen. Er sei zuversichtlich, daß einige der im Band vorgestellten Ideen bis oder in 2010 umgesetzt werden können. Dokumentiert sind im Band auch die Vorträge, die im Rahmen des Workshops gehalten wurden. Prof. Dr. Eduard Führ, Professor für Architekturtheorie in Cottbus, leitete zu Beginn in das Thema „Präsenz der Zeit“ ein. Sein Vortrag, der sich mit den Begriffen „Architektur“, „Zeit“ und deren Wahrnehmung auseinandersetzt, steht am Anfang der Publikation und spannt den inhaltlichen Bogen für die Projekte auf. Höhepunkte des Workshops waren die Vorträge der Architekturstars Rolo Fütterer aus dem Büro Jo Coenen in Maastricht/Holland, Robert Venturi aus Philadelphia/USA und Dominique Perrault aus Paris, von denen eigene Ideen im Band dokumentiert sind. So entwarf Venturi einen „Dichterpalast“ als Veranstaltungsraum für Kleinkunst) in Viewegs Garten in unmittelbarer Nähe zum Grab Lessings und dem Raabe-Haus. Der „Dichterpalast“ fand wie auch der Workshop insgesamt Aufnahme in die Braunschweiger Bewerbungsschrift „Zeitlandschaften“. Im Mittelpunkt des Buches stehen neben den drei Entwürfen von Coenen, Perrault und Venturi, die außer Konkurrenz liefen, die 32 Projektideen der internationalen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die aus so weit entfernten Ländern wie Argentinien, Hongkong oder den USA nach Braunschweig gekommen waren. Vorgestellt wird etwa auch das Vorhaben von Jochen Dressler auf Frankfurt, der vorschlägt, Bushaltestellen in Braunschweig während des Kulturhauptstadtjahres mit Hologrammen von Braunschweiger Originalen bzw. Prominenten auszustatten, die beim Eintreten in die Wartehalle langsam Gestalt annehmen. „Harfen-Agnes“ sänge dann ihr Lied am Staatstheater, und Paul Breitner könnte die Bundesligatabelle 2010 am Eintracht-Stadion an der Hamburger Straße präsentieren. „Braunschweig braucht einen Eiffelturm“, sagte Robert Venturi während des Workshops und meinte damit ein einzigartiges Architekturprojekt für Braunschweig. Ein solches Projekt mit Ausstrahlung könnte das „Exploratorium“ des Braunschweiger Architekten Hendrik Welp sein. Es soll als Plattform der Braunschweiger Forschungseinrichtungen an prominenter Stelle im Bereich Ritterbrunnen entstehen. Welp erhielt für sein „Ei des Kolumbus“ eine Anerkennung der Jury. Das Buch wurde in einer Auflage von 600 Exemplaren gedruckt. Sie ist im Buchhandel für 19,90 Euro erhältlich: „Internationaler Workshop Präsenz der Zeit - StadtBauKunst Braunschweig", Waxmann-Verlag, ISBN Nr. 3-8309-1449-0. Kontaktdaten Stadt Braunschweig Pressestelle Platz der Deutschen Einheit 1 38100 Braunschweig Postfach 3309 38023 Braunschweig Telefon: (0531) 470 - 22 12 Telefax: (0531) 470 - 29 94 E-Mail: pressestelle@braunschweig.de Pressemitteilung vom 12.1.2005 Stadt Braunschweig |
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