Konzeption

Lichträume

Wieder waren es Okergürtel und Okerauen, diese kontrastreichen und versteckten Raumqualitäten, die Mischung aus privater Terrassenatmosphäre und öffentlichem Grün, die die Künstlerinnen und Künstler, die für den Parcours 2010 eingeladen wurden, überraschten und für das Projekt einnehmen konnten. Keine andere Stadt hat diese geradezu zauberhafte Mischung aus Grün, Wasser und zu einem Parcours konfigurierter Kunst zu bieten, die gleichermaßen als belebendes Elixier nächtlicher Wanderung darauf wartet, entdeckt zu werden. Die künstlerischen Positionen des neuen Lichtparcours werden die unterschiedlichsten Zustände des Lichts abbilden: Von der Konzentration auf das reine Licht als selbst referentielles Medium, das den Betrachter mit den optischen Eigenschaften des Lichts konfrontiert, über die Definition künstlerisch-optischer Grenzphänomene, von der ikonographisch determinierten Projektion, oder living flames, (Licht-) Botschaften, bis hin zu szenografischen Positionen, die mit einem hohen Überwältigungscharakter in der Dunkelheit des Wasserverlaufs aufscheinen und Räume sinnlichen Erlebens schaffen.

Projektion

Die Okerumflut wird zur Projektionsfläche zeitgenössischer Kunst, aber auch im Wortsinne nutzen einige Künstlerinnen und Künstler das Wasser als Spiegel für ihre Arbeiten: Stilllebenhafte Einzelwerke werden wieder zu finden sein, aber auch erstmalig serielle Elemente, die den Wasserverlauf in der Stadt definieren, dem Rezipienten mit Hilfe des Lichts Orientierung geben und gleichzeitig die Heterogenität der urbanen Stadtlandschaft deutlich machen. Auch dieser Parcours ist nicht nur dem reinen Ausstellungsaspekt verpflichtet, sondern ist auch kulturpolitisch motiviert im Sinne der Verbesserung der Qualität des urbanen Raums.

Dem Auswahlgremium, bestehend aus Barbara Straka, der Präsidentin der Hochschule für Bildende Künste, Hilke Wagner, der Direktorin des Kunstvereins in Braunschweig, Dr. Anja Hesse, Leiterin des Fachbereichs Kultur sowie dem ehem. Präsidenten der Kunsthochschule, Prof. Dr. Michael Schwarz, gilt es für die Auswahl der namhaften internationalen Künstlerinnen und Künstler zu danken, sodass jetzt ein Kaleidoskop hoch interessanter Entwürfe von jungen, aber auch bereits etablierten Künstlerinnen und Künstlern für den neuen Parcours im Jahre 2010 vorliegt, von denen jetzt sieben Projekte realisiert werden.

In den Lichtparcours 2010 sind zwei weitere künstlerische Arbeiten integriert, „Evokation in Rot“ von Yvonne Goulbier und „Bogen der Erinnerung“ von Fabrizio Plessi, die als ständige Lichtinstallationen seit 2008 den öffentlichen Raum von Braunschweig bereichern.