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Schwebendes Besteck

Experiment:

Ansicht Experiment Foto Paulokat
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"Auch ich möchte einen kleinen Beitrag zu dieser Rubrik beitragen. Dies ist allerdings nur möglich, wenn auch die beigefügten Bilder gezeigt werden können; denn eine nur schriftliche Erklärung ist fast nicht möglich und würde auch den Effekt nicht annähernd wiedergeben. Die Frage zu diesem Experiment ist: wie ist es möglich, dass die Besteckkombination Löffel/Gabel nicht herunterfällt und scheinbar zu schweben scheint?
Ansicht Experiment Foto: Paulokat

Logischerweise gibt es auch hier eine (physikalische) Erklärung. Das letzte Foto zeigt übrigens genau, wie der Löffel und die Gabel zusammengesteckt werden und wie der Streichholz in der Gabel eingelegt ist.

Experiment Ansicht Foto: Paulokat

Die ganze Konstruktion dann auf eine Tischecke platziert und fertig. Eigentlich ganz einfach mit einer - wie ich finde - überraschenden optischen Wirkung. (Selbstverständlich wurde nichts geklebt oder etwa mit einem feinen Faden nachgeholfen. Auch wurden die Bilder nicht am Computer bearbeitet; nur die Ränder der Fotos sind beschnitten worden.)"

Versuch einer physikalischen Erklärung:

"Nach meiner Meinung handelt sich um das Prinzip zweier Waagen. Um eine Waage in Balance zu halten, ist es bekanntlich notwendig, dass beide Seiten um den Drehpunkt gleich schwer sind. Dies ist hier glücklicher- und zufälligerweise der Fall, denn ein Esslöffel und eine Gabel sind in etwa gleich schwer. Dieses fast gleiche Gewicht ist leicht nachzuprüfen, indem man die zusammengesteckte Konstruktion Gabel/Löffel ganz normal mittig und flach auf ein Streichholz (oder eine andere Achse) legt. (Kleine Gewichtsdifferenzen sind durch leichte Verschiebungen problemlos auszugleichen.) Dies wäre dann die erste Waage, die den Löffel und die Gabel in Balance hält.
 
Die zweite Waage geht in die andere Richtung mit Drehpunkt Tischkante. Man stelle sich das Streichholz zum Tisch hin verlängert vor und die Tischkante als Mittelpunkt wie bei einer Schaukel. Auf diesem Mittelpunkt balanciert dieses (fiktiv verlängerte) Streichholz wie eine Schaukel. Auch hier müssen wieder beide Seiten des Drehpunkts (Tischkante) gleich schwer sein, um ein Gleichgewicht herzustellen. Dies wird erreicht, indem durch die leicht gebogene Form von Löffel und Gabel die Hälfte des Gewichts hinter den "Mittelpunkt" Tischkante gelegt wird. Teile des Bestecks (Griffstücke) liegen also hinter dem Mittelpunkt (Tischkante) und halten dadurch die Konstruktion in Waage. Daraus ist zu entnehmen, dass dieses Experiment nur an einer Tischkantenecke funktionieren kann, damit ein Teil des Bestecks seitlich an der Tischkante vorbei die andere Seite der "Schaukel" bilden kann.
 
Gerne würde ich wissen, ob meine Erklärung richtig ist bzw.eine rein wissenschaftliche Erklärung erhalten. Vielleicht findet sich ja ein Leser dieses Beitrags, der dazu in der Lage ist."
 
Anmerkung der Redaktion: Wenn Sie es wissen, schreiben Sie an wissenschaft@braunschweig.de
 

Eingereicht von:

Jürgen Paulokat

Diskussionsbeiträge zum Versuch der Erklärung:

Ein paar Anmerkungen zu "Schwebendes Besteck".
Die erste Waage ist etwas zu einfach erklärt. Es müssen nicht die Massen von Löffel und Gabel gleich sein, sondern das von ihnen erzeuge Drehmoment. Das beinhaltet nicht nur die Masse, sondern auch den jeweiligen Abstand zur Achse
jedes einzelnen Gramms Metall. Beim Wippen hat man als Kind ja auch mehr Wirkung, wenn man weiter am Ende sitzt als der Erwachsene.

Die zweite Waage ist etwas komplizierter. Hier sind Drehmomente im Raum, sogenannte Flächenmomente, maßgebend. Löffel und Gabel werden sich von alleine so einstellen, dass die Streichholzspitze im Schwerpunkt liegt. Ein
Bild exakt von oben würde dies verdeutlichen. Auch hier reicht nicht die Betrachtung der Massen, sondern es müssen die Momente beachtet werden. Löffelmulde und Gabelspieße sind schwer und nahe am Schwerpunkt, die Griffe sind leichter, aber durch ihre Länge haben sie die
gleiche Wirkung.

Eingereicht von:
Thomas Schmidt

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