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Und täglich grüßt die Wissenschaft
09.01.2007

Latein reden

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2000 Jahre
ist sie alt und immer noch benutzbar: die lateinische Sprache. Zu finden zum Beispiel auf den Internetseiten der Herzog August Bibliothek.

Glosse

Salvete discipuli!" So wurden wir begrüßt bei einer der schrägsten Museumsführungen aller Zeiten. Unser Führer: ein (fast) waschechter Römer, in Toga und Sandalen. Nur die Sicherheitsnadel an seinem Gewand passte nicht.
Immerhin hielt er tapfer seine lateinische Rede durch, fast zwei Stunden lang, wusste auch Fragen spontan und wortgewandt zu beantworten und erfand, wenn nötig, so eben mal neue Worte (zum Beispiel fibula securitatis für das Ding an seiner Toga).
Am Ende verließen alle Teilnehmer das Bremer Museum mit vielen neuen Erkenntnissen über den Untergang von Herkulaneum - und viele von ihnen auch mit dem Wunsch, öfter mal Latein zu reden oder zu lesen.
Futter für solche Freaks findet sich reichlich im Internet. Zum Beispiel auf der Seite der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel (www.hab.de). Die gibt's auf Deutsch, English - und Latine. Da kommt man als Latein-Freak schon auf der Startseite voll auf seine Kosten.
Was klingt es doch nett, "Quid novi?" (statt "Aktuelles") oder "Quem rogas?" (statt "Kontakte") zu lesen. Doch dann ein seltsames Wort: "Newsletter". Die lateinische Sprache ist auch nicht mehr das, was sie mal war.
(es)



Fakten

Latein reden - und das heute noch? Klingt reichlich altmodisch, wo doch das Schulfach Latein (in dem längst nicht mehr gesprochen, sondern "nur" noch übersetzt wird) mehr und mehr von Streichungen bedroht ist. Doch es gibt sie noch, einzelne Unerschütterliche, die ihren Spaß an der lateinischen Sprache haben. Und es gibt natürlich die Wissenschaftler, die diese Sprache zur Ausübung ihres Berufes brauchen - zum Beispiel, weil sie das Mittelalter und die frühe Neuzeit erforschen. Sie alle finden "Futter" für ihr Steckenpferd oder ihren Beruf im Internet - zum Beispiel auf den Internetseiten der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel (www.hab.de). Statt "Aktuelles" wird hier gefragt: "Quid novi?", statt "Kontakte" heißt es "Quem rogas?" Hinter den wunderschönen Übersetzungen stecken Dr. Thomas Stäcker, Leiter der Abteilung Alte Drucke, und Dr. Christian Heitzmann, stellvertretender Leiter der Handschriftenabteilung. Ihr Ziel ist es, das Interesse an der lateinischen Sprache zu wecken und zu fördern. Zu diesem Zweck knüpfen sie auch Kontakte zu den Schulen des Umkreises, um Leistungskursschüler für die Fortführung der lateinischen Homepage zu gewinnen. Anregungen, Wünsche, Korrekturen, betonen sie auf der Internetseite "de conversione Latina", seien jederzeit willkommen (staecker@hab.de). (es)



Kontaktinformationen

Name: Dr. Thomas Stäcker
WWW: http://www.hab.de
E-Mail:
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