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Und täglich grüßt die Wissenschaft
25.01.2007

Fahrerassistenzsysteme

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Piepende Assistenten
und solche, die blinken oder das Steuer vibrieren lassen, sollen künftig das Autofahren sicherer machen. Fahrerassistenzsysteme werden unter anderem an der TU Braunschweig und beim DLR entwickelt.

Glosse

Piepende Assistenten

Beifahrer haben wie Schwiegermütter einen ausgesprochen schlechten Ruf. Mit wohlmeinenden Ratschlägen ("Menschenskind, jetzt pass doch mal auf!") oder ermutigenden Gesten (beide Hände am Haltegriff, die Füße auf imaginäre Bremspedale gerammt) können sie auch souveränen Fahrern schwer zusetzen. Doch bald ist Schluss mit der Nörgelei, denn eine Heerschar technischer Helferlein wird kommen. Mit ihrer Hilfe sollen Autofahrer ihre heiligen Hallen auf vier Rädern auch dann noch sicher und entspannt durch den Verkehr lenken, wenn es eng und brenzlig wird. Da wäre der Spurhalteassistent zum Beispiel, der Einpark-, der Einfädel- oder der "Hallo-Wach"-Assistent: samt und sonders ausgefeilte Arrangements aus Kameras, Sensoren und Schaltkreisen. Am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Braunschweig forschen Ingenieure und Psychologen zurzeit gemeinsam, welcher Fahrertyp in welcher Situation welche technische Hilfe wirklich braucht und auch möchte. Schließlich soll aus der Schar piepender, blinkender und vibrierender Assistenten kein sensorischer Overkill werden. Und nur eine harmonische Beziehung zwischen Fahrer und Assistenten garantiert eine entspannte Autofahrt, selbst für beifahrende Schwiegermütter. (ah)



Fakten

Individuelle Fahrhelfer

In zwanzig, dreißig Jahren wird es erheblich enger auf Deutschlands Straßen. Fahrerassistenzsysteme sollen die Autofahrer deshalb zunehmend entlasten. Am Institut für Verkehrsführung und Fahrzeugsteuerung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Braunschweig untersucht deshalb ein Team aus Psychologen, Informatikern und Ingenieuren, welche Fahrertypen in welchen Verkehrssituationen welche Art von Unterstützung benötigen. Dazu haben sie bereits rund 100 Testfahrer in einem mit Kameras und Sensoren gespicktem Testfahrzeug auf Tour geschickt. "Im Vordergrund sollte die Frage stehen, ,was braucht der Mensch' und nicht ,was kann die Technik'", betont Jürgen Rataj. So sei es beispielsweise nicht hilfreich, wenn in einer kritischen Verkehrssituation plötzlich die Tankanzeige zu piepen beginne. Zudem müsse man berücksichtigen, dass Autofahrer nicht alle gleich seien, sondern durchaus sehr unterschiedlich auf bestimmte Situationen und Warnhinweise reagieren könnten. "Unser Ziel ist ein individualisiertes Fahrerassistenzsystem, das sich dem Fahrverhalten des Besitzers anpasst", sagt Rataj. (ah)



Kontaktinformationen

Institution: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR)
Adresse: Lilienthalplatz 7
38108 Braunschweig
WWW: http://www.dlr.de
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