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Und täglich grüßt die Wissenschaft
05.02.2007

Terahertzwellen

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Billionen
Mal schwingen Terahertzwellen in einer Sekunde. Mit ihnen sollen dereinst riesige Datenmengen in lokalen Funknetzen drahtlos übertragen werden. (TU Braunschweig)

Glosse

Wellen mit viel Hertz

Als der Wikingerkönig Harald Blauzahn sich taufen ließ, steckte vielleicht auch die Sehnsucht nach drahtloser Kommunikation dahinter. Heute steht sein Name jedenfalls Pate für die Bluetooth-Technik, mit der zum Beispiel Daten vom Handy zum Computer gefunkt werden können. Wie Wireless-LAN-Systeme für kabelloses Surfen im Internet sendet Bluetooth im Mikrowellenbereich. Diese Wellen schwingen jede Sekunde einige Milliarden Mal auf und ab. "Zu wenig" mosern Computerfindige, denn um den stetig steigenden Datenmengen auch künftig Herr zu bleiben, müssen noch schneller schwingende Funkwellen her. Zum Beispiel Terahertzwellen. Die schwingen sogar Billionen Mal in einer Sekunde und liegen damit energetisch gesehen zwischen Mikrowelle und Fernbedienung. Allerdings sind sie ausgesprochen widerborstig, lassen sich nur ungern verformen und dadurch Informationen aufdrücken. Forscher der Technischen Universität Braunschweig haben (unter Mitarbeit von Kollegen aus der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt) diese Hürde inzwischen gemeistert und einen ersten funktionstüchtigen Terahertzwellen-Modulator entwickelt. Seine Feuertaufe hat er bereits mit Bravour bestanden - wenn auch König Blauzahn sicher enttäuscht gewesen wäre, dass statt Gottes Botschaft nur Musik aus dem Empfänger tönte. (ah)



Fakten

Telefonnummer oder SMS-Botschaften vom Handy auf den Computer schicken oder via Funkverbindung im Internet surfen: Lokaler drahtloser Datenverkehr ist schon lange keine Science-Fiction-Nummer mehr. Stetig steigende Datenmengen könnten die aktuellen Technologien wie Bluetooth oder Wireless LAN jedoch schon bald an ihre Grenzen bringen. Forscher um Professor Martin Koch vom Institut für Hochfrequenztechnik der Technischen Universität arbeiten deshalb an der drahtlosen Datenübertragung via Terahertzwellen. Die schwingen Billionen Mal in einer Sekunde und damit etwa tausend Mal häufiger als Mikrowellen, mit denen Bluetooth und W-LAN die Daten übermitteln. Lange war es jedoch ein Problem, Terahertzwellen zu modulieren und ihnen so Informationen aufzuprägen. Im Frühjahr letzten Jahres konnte Kochs Team einen ersten ausgetüftelten Modulator präsentieren, den sie selbst entwickelt und Wissenschaftler um Klaus Pierz an der Physikalisch-technischen Bundesanstalt in Braunschweig gefertigt hatten.

Gemeinsam mit Forschern um Professor Thomas Kürner vom Institut für Nachrichtentechnik hat Koch zudem Konzepte für ein System aus Terahertz-Spiegeln und "intelligenten" Antennen entwickelt, das die Terahertzwellen stets sicher vom Sender zum Empfänger leitet. Das ist wichtig, weil Terahertzwellen weder Menschen noch metallische Dinge durchdringen und deshalb von umherlaufenden Personen ebenso aufgehalten werden wie etwa von einem Metallkoffer.
(ah)



Kontaktinformationen

Institution: Technische Universität Braunschweig
WWW: http://www.tu-braunschweig.de
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