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Und täglich grüßt die Wissenschaft
09.02.2007

Mach mal die Musik leiser...

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Verdeckungseffekt
bedeutet, dass lautere Töne einer Frequenz leisere Töne ähnlicher Frequenzen verdecken und sie unhörbar machen.


Glosse

...danke! Klingt doch gleich viel besser, oder täusche ich mich? Nein, richtig gehört. Alle Geräusche, die wir wahrnehmen, sind - physikalisch gesehen - Schallwellen. Dabei handelt es sich um Druck- und Dichteschwankungen, die in der Umgebungsluft auftreten. Je schneller der Druck schwankt, desto höher ist die Frequenz der Schallwelle und der vom Ohr wahrgenommene Ton. Niederfrequente Bässe dagegen sind sehr langsam schwingende Luftteilchen. Zwar können wir mehrere Töne gleichzeitig wahrnehmen. Dabei tritt jedoch ein Verdeckungseffekt auf: Lautere Töne einer Frequenz verdecken leisere Töne ähnlicher Frequenzen und machen sie unhörbar. Je größer die Lautstärke, desto größer der verdeckte Frequenzbereich. Bei lauter Musik nehmen wir weniger Details wahr und mindern so unseren Hörgenuss. "Die Eigenschaft der Verdeckungseffekte macht man sich neben anderen Tricks bei digitalen Musikformaten wie MP3 zu Nutze", erklärt Marius Spika vom Institut für Nachrichtentechnik der TU Braunschweig. "Die verdeckten Frequenzbereiche können wir technisch bestimmen. Töne, die für das Ohr irrelevant sind, müssen nicht gespielt und gespeichert werden, so dass der erforderliche Speicherplatz sinkt." (gef)



Fakten

Leisere Musik steigert den Hörgenuss

Wussten Sie, dass Sie mit dem Lautstärkeregler an Ihrer HiFi-Anlage nicht nur die Lautstärke, sondern auch die Zusammensetzung der Musik ändern, die Ihre Ohren hören können?

"Alle Geräusche, die wir wahrnehmen, sind physikalisch gesehen Schallwellen", erläutert Marius Spika vom Institut für Nachrichtentechnik der TU Braunschweig. Dabei handelt es sich um Druck- und Dichteschwankungen, die in allen elastischen Medien wie zum Beispiel in der Umgebungsluft auftreten können. "Je schneller der Druck schwankt, desto höher ist die Frequenz der Schallwelle und somit der vom Ohr wahrgenommene Ton. Niederfrequente Bässe, die über die Luft übertragen werden, sind dagegen sehr langsam schwingende Luftteilchen."

Im menschlichen Ohr werden alle ankommenden Schallsignale ausgewertet. Neben der Frequenz der Töne wird die wahrgenommene Lautstärke über den Schalldruck bestimmt. "Zwar ist der Mensch in der Lage, mehrere Töne gleichzeitig wahrzunehmen", so Spika. "Jedoch tritt dabei ein so genannter Verdeckungseffekt auf: Lautere Töne einer Frequenz verdecken leisere Töne ähnlicher Frequenzen und machen sie unhörbar." Je größer die Lautstärke, desto größer dieser Effekt und damit der verdeckte Frequenzbereich. Da also bei lauter Musik weniger Details wahrnehmbar sind, wird so der Hörgenuss gemindert. Im Umkehrschluss beschert uns leisere Musik mehr Details und einen gesteigerten Hörgenuss.

"Die Eigenschaft der Verdeckungseffekte macht man sich neben anderen Tricks bei digitalen Musikformaten wie MP3 oder AAC zu Nutze", erläutert Spika. Datenreduzierung ist hier das Zauberwort. "Die verdeckten Frequenzbereiche können wir technisch bestimmen. Die darin enthaltenen Töne, die für das Ohr irrelevant sind, müssen nicht gespielt und gespeichert werden, so dass der erforderliche Speicherplatz sinkt."
(gef)



Kontaktinformationen

Institution: Technische Universität Braunschweig, Institut für Nachrichtentechnik
WWW: http://www.tu-braunschweig.de
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