Furcht einflößender Trittbrettfahrer
Zweimal
gelang es dem Asiatischen Laubholzbockkäfer, gefährlicher Schädling aus Fernost, illegal nach Deutschland einzureisen.
Glosse
Was einst Schauermärchen hieß, nennt sich heute zwar Großstadtlegende - doch Angst und Schrecken verbreiten die Geschichten wie eh und je. Wer seinen Nächsten mal wieder einschüchtern möchte, muss ihm zum Geburtstag eine Yuccapalme schenken und ganz beiläufig diese - natürlich wahre - Begebenheit erzählen: "Du, ich habe von einer Vogelspinne aus Mexiko gehört, die in einer solchen Yuccapalme nach Deutschland verschifft wurde. Hier kroch der blinde Passagier mir nichts, dir nichts heraus und krabbelte munter durchs Zimmer."
Es gibt sie jedoch wirklich, die Furcht einflößenden Trittbrettfahrer. In einem Fall ist die Geschichte so real, wie der Hauptdarstellername lang ist. Der Asiatische Laubholzbockkäfer reist versteckt im Verpackungsholz in Schiffscontainern aus Fernost ein und ist ein übler Unheilstifter. Er befällt und tötet Laubbäume. Sein einziger natürlicher Feind hier zu Lande ist der Mensch mit der Kettensäge. Befallene Bäume müssen gefällt und verbrannt werden. Für die Bekämpfung solcher Quarantäneschädlinge sind die Wissenschaftler der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft zuständig. Sie sind immer dann gefragt, wenn es gilt, die Einschleppung und Ausbreitung gefährlicher Schädlinge und Pflanzen zu verhindern.
Übrigens: Seinem Nächsten sollte man unbedingt reinen Wein einschenken - sonst landet die Yuccapalme in der grünen Tonne.
(boy)
Fakten
Der Asiatische Laubholzbockkäfer ist nicht nur in seiner Heimat in Fernost ein gefürchteter Schädling. Wunderschön anzusehen, ist er für fast alle einheimischen Laubbäume wie Ahorn, Birke, Pappel, Weide, Rosskastanie oder Obstbäume gefährlich. Er befällt sie und bringt sie in wenigen Jahren zum Absterben. In Deutschland wurde der Käferalarm bisher zweimal ausgelöst. Beide Male wurden der Laubholzbockkäfer und seine Nachkommen getötet. Der Käfer war eine Ursache dafür, dass es inzwischen eine internationale Regelung gibt, wie Verpackungsholz weltweit behandelt und gekennzeichnet sein muss.
Eine Abteilung an der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft beschäftigt sich mit nationalen und internationalen Angelegenheiten der Pflanzengesundheit. Die Mitarbeiter analysieren Risiken, die von eingeschleppten fremden Schädlingen oder Pflanzen ausgehen und entwickeln in Zusammenarbeit mit nationalen Behörden und internationalen Gremien Strategien, wie Quarantäneschadorganismen abgewehrt werden können bzw. ihre Ausbreitung gestoppt werden kann. Wichtig ist hierbei auch die Aufklärung. So gibt es u. a. zwei allgemeinverständliche Faltblätter, die in Wort und Bild über den Asiatischen Laubholzbockkäfer und Verwechslungsmöglichkeiten informieren. www.bba.bund.de
(boy)
Kontaktinformationen
Institution: | Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) |
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Adresse: |
Messeweg 11-12 38104 Braunschweig |
WWW: | http://www.bba.de |