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Und täglich grüßt die Wissenschaft
05.03.2007

Erst Braunschweig, dann die weite Welt

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Frauen und Männer meldeten sich 2006 zur Ausbildung "Fliegendes Personal" an. Zwei Jahre zuvor waren es 957 Anmeldungen.

Glosse

Wer der Mitarbeitermotivation mehr Schub verpassen will, greift in Teambildungsseminaren gerne auf folgende Weisheit zurück: "Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um ihnen Pläne, Material und Werkzeuge zu geben, sondern lehre sie die Sehnsucht nach der großen weiten Welt."
Der Satz wird Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944) zugeschrieben, dem Autor von "Der kleine Prinz". In seinem Werk "Die Stadt in der Wüste" ist der Wortlaut zwar ein anderer. Aber die Sehnsucht nach der großen weiten Welt war auch Saint-Exupéry alles andere als fremd. Er stillte seine Sehnsucht im Flug: Der französische Schriftsteller war leidenschaftlicher Pilot.
Ist es diese Sehnsucht, die auch heute noch angehende Piloten reizt, das Fliegen zum Beruf zu machen? Angeblich bekommt das "fliegende Personal", so der Fachjargon, am Zielort nur Flughafen und Airport-Hotel zu Gesicht. Vielleicht ist es vielmehr die Faszination Technik, die vor allem Männer ins Cockpit lockt (nur fünf Prozent der Bewerber sind Frauen).
Ob Mann oder Frau - wer sich in Deutschland zum Berufspiloten ausbilden lässt, muss einen Zwischenstopp in Braunschweig einlegen: Die künftigen Überflieger haben beim Luftfahrt-Bundesamt (LBA) die theoretischen Prüfungen zu absolvieren. Die Abnahme dieser schriftlichen Prüfungen - immerhin 14 Fächer in drei Tagen - übernehmen die Mitarbeiter der Abteilung Luftfahrtpersonal, zu deren Aufgaben auch die Zulassung der Ausbildungsbetriebe, die Überwachung der Ausbildung, die Lizenzierung, die Flugmedizin und - nicht zu vergessen - die praktischen Prüfungen gehören. Wer die besteht, darf sich dem Himmel ein Stück näher fühlen.
(gef)



Fakten

Berufspiloten - Zwischenstopp beim Luftfahrt-Bundesamt in Braunschweig

Wer sich in Deutschland zum Verkehrsflugzeugführer oder Berufspiloten, ausbilden lässt, muss einen Zwischenstopp in Braunschweig einlegen. Denn die Abnahme der theoretischen Prüfung gehört zu den Aufgaben des Luftfahrt-Bundesamtes (LBA). Die Abnahme dieser schriftlichen Prüfung erfolgt durch die Abteilung Luftfahrtpersonal, zu deren Aufgaben auch die Zulassung der Ausbildungsbetriebe, die Überwachung der Ausbildung, die praktischen Prüfungen, die Lizenzierung und die Flugmedizin gehören.
"Wir stellen sicher, dass mit der Erteilung einer Lizenz oder Berechtigung die nationalen und internationalen Ausbildungsstandards von dem Piloten erreicht und auf höchstem Niveau aufrecht erhalten werden", betont Udo Dehning, Leiter Luftfahrtpersonal beim LBA. In diesem Zusammenhang engagiert sich die Behörde auch in nationalen und internationalen Gremien, um Standards für die Ausbildung und Prüfung des Luftfahrtpersonals zu erarbeiten.

Wenn ein Kandidat die Voraussetzungen für die Ausbildung zum Erwerb einer Berufspilotenlizenz erfüllt, kann er eine Ausbildung - Dauer bis zu zwei Jahre - in einer Flugschule absolvieren. Die Ausbildungsbetriebe werden von Experten des LBA zugelassen und kontinuierlich beaufsichtigt.

Die theoretischen Prüfungen für die angehenden Piloten haben es in sich: 14 Fächer werden in drei Tagen schriftlich abgefragt. Wie beim Auto-Führerschein auch, darf erst derjenige zur praktischen Prüfung ins Cockpit steigen, der die Theorie bestanden hat. Die praktischen Prüfungen der Piloten dürfen nur Prüfer abnehmen, die vom LBA anerkannt sind. Und auch die Schulflugzeuge müssen vom LBA anerkannt sein. Sämtliche Vorschriften dienen der Sicherheit, die in der Luftfahrt oberstes Gebot ist

Strenge Vorgaben gelten auch für die Lizenzierung. "Die Lizenz beinhaltet beispielsweise eine Musterberechtigung für den Airbus A320", erläutert Dehning. "Wer jedoch den A340 fliegen möchte, muss eine auf das neue Muster bezogene Ausbildung absolvieren."
Die Berechtigung für den Instrumentenflug ist auf ein Jahr befristet. Dann muss der Pilot zum Beispiel im Simulator nachweisen, dass er den Flug nach Instrumenten sicher beherrscht.

Die fliegerärztlichen Untersuchungen erfolgen nach Kriterien, die das LBA vorgibt. Dabei geht es nicht allein darum, dass Bewerber und Piloten körperlich fit sind, sondern auch um ihre charakterliche und psychische Eignung.

Der Beruf Pilot ist wieder im Aufwind: 2004 meldeten sich insgesamt 957 Interessierte zur Ausbildung "Fliegendes Personal" an, 2005 waren es 1 422 Bewerber, ein Jahr später
1 785. Der Frauenanteil beträgt fünf Prozent.
(gef)



Kontaktinformationen

Name: Cornelia Cramer
Institution: Luftfahrt-Bundesamt Braunschweig (LBA) - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Adresse: Hermann-Blenk-Straße 26
38108 Braunschweig
Telefon: 0531/2355-552
Fax: 0531/2355-750/751
WWW: http://www.lba.de
E-Mail:
Bürgertelefon 0531/2355-100 Sprechzeiten: Montag bis Donnerstag von 9 bis 15 Uhr, Freitag von 9 bis 14 Uhr
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