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Und täglich grüßt die Wissenschaft
06.03.2007

Regen nach Maß

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Wasser
wird in vielen Ländern immer knapper. Wissenschaftler der FAL in Braunschweig entwickeln deshalb besonders sparsame Bewässerungssysteme für den Pflanzenanbau.

Glosse

Der Vorgarten-Delphin aus dem Jaques-Tati-Film "Mon oncle" spuckt immer nur dann Wasser, wenn gehobene Gesellschaft im Anmarsch ist. Dafür sorgt zuverlässig die Dame des Hauses mit wachem Auge auf das Gartentor und einer Hand am Ein/Aus-Schalter. Eine weitaus gewieftere Taktik für eine situationsgesteuerte Bewässerung haben Wissenschaftler der Forschungsanstalt für Landwirtschaft in Braunschweig entwickelt. Dabei geht es freilich nicht um den VIP-synchronisierten Wasseroutput spießiger Gartenbrunnen, sondern darum, das kostbare Nass mittels geeigneter Beregnungsmaschinen gezielt auf den Acker zu bringen: nur in den Wurzelbereich der angebauten Pflanzen, und das auch nur dann, wenn der Boden dort wirklich trocken ist. Mit solchen Maschinen können Landwirte rund ein Fünftel Wasser einsparen. Das ist eine bedeutende Menge, vor allem für Länder, die unter langen Trockenperioden leiden. Natürlich haben die FAL-Forscher außerdem dafür gesorgt, dass sich der künstliche Regen von einer Zentrale über Handyfunk steuern und überwachen lässt. Schließlich sollen die Landwirte nicht ständig neben ihren Bewässerungsmaschinen her laufen müssen und ein ähnlich skurriles Bild abgeben wie die Schwester des Monsieur Hulot am Springbrunnenschalter. (ah)



Fakten

Wasser ist in vielen Ländern ein kostbares Gut. Und es wird wegen des Klimawandels noch deutlich wertvoller werden. Gerade in Ländern mit langen Trockenperioden sollten Pflanzen deshalb möglichst effizient bewässert werden. Daran arbeiten unter anderem Forscher um Dr. Heinz Sourell am Institut für Betriebstechnik und Bauforschung der Forschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig. Gemeinsam mit Gastwissenschaftlern unter anderem aus der Türkei, Ägypten, Syrien oder China haben sie besonders wassersparende gelöcherte Rohre entwickelt, die direkt über die gepflanzten Salat- oder Kartoffelreihen gezogen werden. Dabei wird das Wasser nicht wie üblich großflächig versprüht, sondern genau dahin getropft, wo es gebraucht wird: in den Wurzelbereich der Pflanzen. Zudem zeigen elektronische Feuchtigkeitsfühler an, wann und wo es den Ackerboden überhaupt nach Wasser dürstet. So lässt sich für jeden Acker ein geeignetes Beregnungsprogramm maßschneidern. Rund zwanzig Prozent kostbares Wasser können die Betriebe mit der neuen Bewässerungsmethode einsparen. Die Wissenschaftler haben in Zusammenarbeit mit der Firma Strang und Bähre zudem ein System entwickelt, mit dem sich die Bewässerungsmaschinen via Handyfunk zentral steuern und überwachen lassen. (ah)



Kontaktinformationen

Name: Dr. Heinz Sourell
Institution: Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) - Institut für Betriebstechnik und Bauforschung
Adresse: Bundesallee 50
38116 Braunschweig
Telefon: 0531/596-4402
WWW: http://www.fal.de
E-Mail:
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