Krabbeltiere als Rosenkavaliere
Raubmilben und Erzwespen
gelten nicht als beste Freunde der Menschen. Dass die Viecher jedoch überaus nützlich sind, beweist ein Projekt der BBA.
Glosse
Der Aufmarsch handverlesener Supermodels in spe - er hat wieder begonnen. Auf Pro7 lässt Heidi Klum hübsch anzuschauende junge Frauen mit rosigem Teint und schlanken Beinen engelsgleich über den Laufsteg schweben. Die Schönste von allen ist natürlich Heidi selbst, sie ist die Rose unter den Mädchenblüten. Aber von nichts kommt nichts, noch nicht einmal ein Werbevertrag für bunte Joghurt-Gums. Deswegen müssen sowohl die Schönheitskönigin Heidi als auch die Königin unter den Schnittblumen - die Rose - etwas für ihr perfektes Aussehen tun.
Was für die eine Trainingsstunden und Diätprogramme, sind für die andere Raubmilben und Erzwespen. Ja, Sie lesen richtig, denn die kleinen Viecher, die bei vielen Ekel hervorrufen, können durchaus nützlich sein. Die Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) in Braunschweig setzt Raubmilben und Erzwespen ein, damit Rosen frei von allen Makeln bleiben. Statt die chemische Keule zu schwingen, werden Rosenschädlinge wie Thripse und Weiße Fliegen mit diesen Krabbeltieren bekämpft. Das schont die Umwelt und die Mitarbeiter in den Gärtnereien.
Gerade eine Schönheit wie Heidi Klum hätte allen Grund, sich für die BBA und ihren Einsatz für makellose Rosen zu interessieren, trägt doch eine vor kurzem gezüchtete Rosenart ihren Namen: die Heidi-Klum-Rose. Und ihr singender Gatte Seal ("Kiss from a Rose") soll ja, so hört man, ein echter Rosenkavalier sein.
(boy)
Fakten
An der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft in Braunschweig (BBA) wird erforscht, wie sich Schädlinge durch den umweltschonenden Einsatz nützlicher Krabbeltiere bekämpfen lassen. Kürzlich ist ein Projekt zum Nützlingseinsatz im Zierpflanzenanbau erfolgreich beendet worden. Insgesamt beteiligten sich zirka 30 Gartenbaubetriebe und sechs wissenschaftliche Institutionen in sechs Bundesländern. Alle Projekte wurden zentral von der BBA koordiniert. Ziel war es, den Nützlingseinsatz an Kulturen wie Schnittrosen, Gerbera, Weihnachtssterne oder Alpenveilchen anzupassen und dieses biologische Pflanzenschutzverfahren ökonomisch zu bewerten. Denn um den Nützlingseinsatz langfristig in der Praxis zu etablieren, muss er sich für die Betriebe rechnen. Weitere Informationen: http://www.bba.bund.de/cln_045/nn_807134/DE/Home/
pflanzen__schuetzen/biologisch__alternativ/
verbund__nuetzl/verbund__nuetzl__node.html__nnn=true (boy)
Kontaktinformationen
Name: | Dr. Ellen Richter |
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Institution: | Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft - Institut für Pflanzenschutz im Gartenbau |
Adresse: |
Messeweg 11/12 38104 Braunschweig |
Telefon: | 0531/299-4441 |
Fax: | 0531/299-3009 |
WWW: | http://www.bba.de |
E-Mail: |