direkt zum Inhalt zur Hauptnavigation zur Bereichsnavigation
Und täglich grüßt die Wissenschaft
20.03.2007

Häuser aus Nullen und Einsen

Diese Seite empfehlen Empfehlen
Diese Seite ausdrucken Drucken
RSS Feed RSS Feed

Gute Programmierer
können an der TU Braunschweig zu "Software-Architekten" werden. Sie entwerfen aus Software-Bausteinen Konstruktionspläne für umfangreiche Programme.

Glosse

Einsen sind im Grunde nicht mein Ding. Gut, die Eins soll irgendwo "im ersten Haus am Strand im wunderschönen Zahlenland" wohnen. Sagt jedenfalls ein Kinderlied. Mehr weiß ich aber wirklich nicht über die Eins. Und mit Nullen kenne ich mich mangels Lotto-Million schon gar nicht aus. Meine mangelnden Nullen-und-Einsen-Kenntnisse sind wahrscheinlich auch der Grund, warum ich vor Programmierern höchsten Respekt habe. Die können aus diesen zwei läppischen Zahlen komplizierteste Befehle diktieren, auch wenn dann "nur" ein Computer gehorcht. Wissenschaftler an der Technischen Universität Braunschweig bauen damit sogar hoch komplexe Softwaresysteme, aufgebaut aus so genannten Software-Bausteinen. Das sind in sich geschlossene Programmteile, die wie Module eines Fertighauses je nach Bedarf zusammengefügt werden. Programme aus Software-Bausteinen sind übersichtlicher und Erweiterungen lassen sich leichter einbauen. Programmierer, die Konstruktionspläne für solche Software entwerfen können, werden auch "Software-Architekten" genannt. So gesehen ist es irgendwie logisch, dass die Zahl Eins aus dem Kinderlied tatsächlich in einem Haus wohnen soll. Was nun aber ausgerechnet ein Strandhaus übersetzt in Nullen und Einsen heißt, muss die Fachwelt erst noch klären. (ah)



Fakten

Überall dort, wo umfangreiche Computersoftware zusammen wirken muss, können sich leicht Fehler einschleichen, mitunter mit fatalen Folgen wie etwa einem großflächigen Stromausfall. Die Gründe: Die umfangreichen Programme sind nicht leicht zu durchschauen und Änderungen werden häufig nicht ausreichend dokumentiert. Braunschweiger Wissenschaftler um Professor Bernhard Rumpe vom der Technischen Universität Braunschweig wollen hier Abhilfe schaffen und entwickeln so genannte Software-Bausteine. Das sind in sich geschlossene Programmiereinheiten, die in Konstruktionszeichnungen zusammengefügt werden wie die Module eines Fertighauses. Informatiker werden so zu Software-Architekten, die mit diesen Bausteinen komplexe, doch überschaubare und vor allem stabile Programme entwerfen können. Im übertragenen Sinn, sagt Rumpe, sei selbst der Bau von Wolkenkratzern für gute Software-Architekten mit entsprechender Erfahrung überhaupt kein Problem. (ah)



Kontaktinformationen

Name: Prof. Bernhard Rumpe
Institution: Technische Universität Braunschweig, Software Systems Engineering
Adresse: Mühlenpfordtstr. 23
38106 Braunschweig
Telefon: 0531/391-2276
WWW: http://www.tu-braunschweig.de
E-Mail:
© Stadt Braunschweig | Impressum