Lichtgestalten
Fast 7 Meter
lang sind die drei Arme des Roboter-Goniophotometers, das in der PTB Lichtquellen ausmisst.
Glosse
Flüchtige Wesen, die Kleinen: Von keinerlei Gewicht belastet, fliegen sie durch die Luft, so schnell wie nichts anderes auf der Welt. Sie sind ganz eindeutig da - aber in welcher Form, das wissen sie wohl selber nicht genau. Manchmal beliebt es ihnen, als Teilchen durch die Welt zu fliegen, manchmal scheint es, als sei ihnen eine Art Wellenreiten lieber. Und das - vorausgesetzt, ihnen stellt sich kein Hindernis in den Weg - immer schön in alle möglichen Richtungen.
Nicht der perfekte Umgang für Naturwissenschaftler, die doch immer alles ganz handfest und nachprüfbar haben wollen, möchte man meinen. Weit gefehlt! Gerade in der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig, wo alles exakt in Zahl und Maß ausgedrückt wird, pflegt man einen innigen Umgang mit diesen Lichtgestalten, auch Photonen genannt. Kürzlich ist dort sogar ein besonders schweres Gerät eingezogen, ein dreiarmiger Roboterkoloss, der einzig und allein dazu da ist, sie zu messen. Nicht einzeln, aber ihre Eigenschaften als große Menge.
Mit seinen knapp sieben Meter langen Armen vollführt das Rotober-Goniophotometer die erstaunlichsten Verrenkungen - auf dass ihm keine Lichtteilchen, die in irgendeine Raumrichtung davonfliegen, entgehen. Auf diese Weise ermitteln die Physiker die photometrischen Eigenschaften und die Farbkennzahlen der verschiedensten Lichtquellen. Neben dem ungeschlachten Roboter nutzen sie dazu den schwärzesten Raum Deutschlands. Denn wer dem Licht auf die Schliche kommen will, braucht vor allem eines: ganz viel Dunkelheit.
(es)
Fakten
Ein Roboter misst Lampen
Winzig wirkt eine Lampe, wenn sie von den drei großen Armen des Roboter-Goniophotometers umfahren und von allen Seiten charakterisiert wird. Jeder dieser Arme ist fast sieben Meter lang. Damit gehört das neue Messgerät, das seit kurzem in der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig eingesetzt wird, zu den größten und felxibelsten seiner Art. Mit ihm können die PTB-Physiker zum Beispiel überprüfen, welchen Lichtstrom eine Lampe abgibt. Die Einheit Lichtstrom (Lumen) gibt an, wie viel Licht eine Lampe insgesamt nach allen Richtungen aussendet.
Aber auch die vielen anderen Größen, mit denen man es rund um das Licht zu tun hat, werden hier gemessen: Mit seinen neu entwickelten Photometerköpfen kann das Gerät sogar simultan in mehreren Kanälen spektral integrierend photometrische, radiometrische und colorimetrische Größen und auch noch gleichzeitig die relative spektrale Verteilung erfassen. "Ein Tausendsassa", sagt Dr. Georg Sauter, der Leiter der zuständigen Arbeitsgruppe. "Aber den brauchen wir auch, um unsere Aufgaben zu erfüllen. Die PTB gibt die Einheiten des Lichts, die alle von der SI-Basiseinheit Candela für die Lichtstärke abgeleitet sind, an die Industrie weiter." Das bedeutet, dass jeder Hersteller und Anwender, der wissen möchte, wie gut seine Lampen oder seine Messgeräte sind, sich an die PTB wenden kann, um diese Objekte überprüfen zu lassen. War dieser Test erfolgreich, gibt's das hinterher schriftlich - per Kalibrierschein. (es)
Kontaktinformationen
Name: | Dr. Georg Sauter |
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Institution: | Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB), Arbeitsgruppe 4.12 Photometrie |
Adresse: |
Bundesallee 100 38116 Braunschweig |
Telefon: | 0531/592-4120 |
WWW: | http://www.ptb.de |
E-Mail: |