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Und täglich grüßt die Wissenschaft
26.03.2007

Du schläfst wie ein Murmeltier!

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Eine Stunde
weniger Schlaf gönnt uns die PTB beim Umschalten auf die Sommerzeit.

Glosse

Also bitte: Mein Fett habe ich im Winter gesammelt, ich habe die letzten sechs Monate nicht nur geschlafen, meine Körpertemperatur ist höher als 5°C - hoffe ich -, auch wenn mir manchmal "saukalt" ist. Nicht nur im Winter. Ich mache im Schlaf mehr als zwei Atemzüge pro Minute, komme nicht mit 10% meines normalen Energieverbrauchs aus und auch sonst sind meine "technischen Daten" etwas anders als die eines Murmeltiers. Selbst wenn ich wach bin. 200 Schläge des Herzens in der Minute? Bei mir? Ja, wenn ich meine Liebste sehe, bin ich schon nahe dran. Und meine Zähne wachsen auch nicht mehr nach. Als ich klein war, hatte ich beinahe Nagezähne. Der eine Zahn ging, ein neuer kam nach. Bin ich etwa doch ein Murmeltier?

Ich frage mich gerade, wie ein Murmeltier aus dem Winterschlaf erwacht. Mit Omas Wecker, der hoffentlich rechtzeitig vorgestellt wurde? Oder hochmodern mit einem Funkwecker, der, gesteuert vom Langwellensender DCF77 in Mainflingen, fast automatisch zwischen Winter- und Sommerzeit unterscheiden kann?

Damit der Funkwecker nicht nur das Murmeltier zur richtigen Zeit wecken kann, beendet die PTB immer am letzten Wochenende im März die Winterzeit und dreht an der Uhr.
Dass dabei die Uhr von 2 auf 3 vorgestellt wird, diese Nacht also kürzer ist, wird einen Winterschläfer wohl weniger stören als mich.
Ich bin eben doch kein Murmeltier! Aber ich höre mir in Zukunft gern beim Frühstück an: Du schläfst wie ein Murmeltier.
(gro)



Fakten

Das Zeitgesetz von 1978 (Bundesgesetzblatt 1978, Teil I, S. 1110-1111) legt die mitteleuropäische Zeit MEZ oder die mitteleuropäische Sommerzeit MESZ als gesetzliche Zeit fest, die im amtlichen und geschäftlichen Verkehr verwendet werden soll.

Die Einführung der Sommerzeit wurde durch Rechtsverordnungen der Bundesregierung bekannt gemacht. Die aktuelle Verordnung (Bundesgesetzblatt 2001 Teil 1, Nr. 35, S. 1591, Juli 2001) legt fest, dass ab dem Jahr 2002 die mitteleuropäische Sommerzeit auf unbestimmte Zeit eingeführt wird, und zwar immer zwischen dem letzten Sonntag im März und dem letzten Sonntag im Oktober.

Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) ist durch das Zeitgesetz damit beauftragt, die gesetzliche Zeit zu realisieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das bekannteste Verfahren hierfür ist die Aussendung von Zeitzeichen und Normalfrequenz über den Sender DCF77.
Drei Atomuhren der PTB liefern den Takt für die dreifach redundante Erzeugung der DCF77-Trägerfrequenz, 77,5 kHz, und des Zeitkodes. Eine redundant ausgelegte interne Konsistenzprüfung soll das Aussenden falscher Zeitinformation nach menschlichem Ermessen ausschließen. Die Atomuhren und die Steuereinrichtungen sind mit unabhängigen unterbrechungsfreien Stromversorgungen verbunden, die ein Höchstmaß an Betriebssicherheit garantieren. Die kodierte Zeitinformation wird wie bisher als Amplituden- und Phasenmodulation während der Sekunden 15 bis 58 jeder Minute übertragen. Die fehlende Modulation in der Sekunde 59 zeigt den nachfolgenden Beginn einer neuen Minute an.
Dateninhalte, die während der Sekunden 1 bis 14 amplitudenmoduliert übertragen werden, können von dritter Seite beigestellt werden. Das Bundesamt für Bevölkerungswarnung und Katastrophenhilfe wird hierüber, wie über andere Übermittlungswege, auf das Vorliegen von Gefahrensituationen warnen (http://www.bbk.bund.de). Zusätzlich hierzu werden Wetterinformationen der Schweizer Firma Meteo Time GmbH übermittelt. Diese werden in identischer Form auch über den Schweizer Langwellenzeitdienst HBG (75 kHz) übermittelt (http://www.metas.ch). Nähere Informationen zu dieser neuartigen Dienstleistung erhalten Sie unter http://www.meteotime.ch. Die PTB weist darauf hin, dass die Bereitstellung der während der Sekunden 1 bis 14 übertragenen Daten nicht in ihrem Zuständigkeitsbereich liegt, sondern von der FirmaT-Systems Media Broadcast geregelt wird. Bisher hergestellte und betriebene Funkuhren sind von dieser Erweiterung des Sendeumfangs nicht beeinträchtigt, können diese Informationen aber auch nicht nutzen. (gro)



Kontaktinformationen

Name: Dr. Andreas Bauch
Institution: Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB), Arbeitsgruppe "Zeitübertragung"
Adresse: Bundesallee 100
38116 Braunschweig
Telefon: 0531/592-4320
WWW: http://www.ptb.de
E-Mail:
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