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Und täglich grüßt die Wissenschaft
28.03.2007

Meine kosmische Waschmaschine

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3 zu 4 zu 5.
Das ist ein ganz harmonisches Verhältnis und zeigt sich vielleicht in einem Dreieck, in der Bewegung von Planeten, in der Mathematik, der Physik und besonders in der Musik.

Glosse

Vier Umdrehungen im Uhrzeigersinn, vier Umdrehungen in entgegengesetzter Richtung... Beobachten Sie auch so gerne Ihre Waschmaschine bei der Arbeit? Dieses regelmäßige Kreisen beruhigt so. Mal zieht eine blaue Socke einen engen Kreis, mal beschreibt ein gelbes T-Shirt einen größeren mit schillerndem, prächtigem Schaumschweif.
Erinnert eigentlich jede Kreisbewegung an Himmelsbewegungen und Planetenbahnen? Selbst wie das Wasser im Ausguss vergurgelt - ob rechts- oder linksherum und wie das mit der Erdrotation zusammenhängen könnte - gab lange zu Spekulationen Anlass. (So ein Waschbecken ist viel zu klein, als dass sich im Abfluss kosmische Kräfte zeigen könnten.)

Das Ringobjekt, das in der Wolfsburger Experimentierlandschaft phaeno direkt am Eingang an der Decke hängt, zeigt allerdings tatsächlich planetarische Konstellationen. Auf drei an der Decke befestigten Ringen laufen drei Kugeln. Sachte rollen sie ihren Weg, während die Ringe sich stets so senken und heben, dass die Kugeln freie Bahn haben. Der Clou ist, dass sie ihre Bahn jeweils in verschiedener Geschwindigkeit ziehen. Unter den verschiedenen Modi, die sich einstellen lassen, ist natürlich auch ein planetarischer. Dann verhalten sich die Kugeln wie Venus, Erde und Mars zueinander.
Wahrscheinlich brauche ich noch zwei weitere Waschmaschinen. Dann kann ich die Umdrehungszahlen beim Schleudern ganz harmonisch aufeinander abstimmen. Und die Wäsche rotiert meditativ kosmisch.
(ehl)



Fakten

Harmonische Bahnen

Das Ringobjekt gleich am Eingang der "Wolfsburger Experimentierlandschaft" phaeno ist mir gleich aufgefallen. Auf drei an der Decke befestigten Ringen laufen drei Kugeln. Sachte rollen sie ihren Weg, während die Ringe sich stets so senken und heben, dass die Kugeln freie Bahn haben. Man müsste sich eigentlich hinlegen und zuschauen, denke ich. Während ich das Kreisen beobachte, höre ich plötzlich Schwanensee. Eine Ballerina im weißen Tütü tänzelt durch meinen Kopf. Sie macht drei Schritte nach rechts, vier von da nach links und tänzelt in einer Geraden in fünf Schritten zum Ausgangspunkt zurück. Meine Assoziation ist nicht falsch, denn dem Künstler Trimpin geht es auch um musikalische Harmonien, die er in Bewegung umsetzen will. Aber natürlich nicht in beliebige. Die Kugeln können in verschiedenen Modi ihre Bahnen ziehen. Stets unabhängig voneinander, aber doch immer aufeinander bezogen. Mal laufen sie so langsam wie Zeiger einer Uhr. Mal ahmen sie planetarische Konstellationen wie das Verhältnis der Bewegungen von Venus, Erde und Mars nach. Dem Kunstwerk zugrunde liegt das Verhältnis 3 zu 4 zu 5, ein immer wiederkehrendes Element in der Mathematik, der Physik, aber auch der Musik. Ein rechtwinkliges Dreieck kann diese Seitenlängen haben und der dritte, vierte und fünfte Oberton einer Note bilden einen Dur-Dreiklang. Das Kunstwerk "Der Ring³" greift dieses Verhältnis sowohl in seinen Bahnabmessungen mit 3, 4 und 5 Metern Durchmesser, als auch in den verschiedenen Bewegungen der Kugeln auf. (ehl)



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