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Und täglich grüßt die Wissenschaft
02.05.2007

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Gegenwart
ist an der HBK Braunschweig eine Besichtigungstour ins 19. Jahrhundert.

Glosse

Der Hausherr öffnete selbst. Auf dem Weg durch den Flur bemerkte ich, dass das Nietzsche-Portrait bereits abgehängt war. Cosima brachte den Mocca. Ich war also zu spät gekommen, der Philosoph verkehrte nicht länger in diesem Haus. Schade, Zeitmaschinen sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. In Zukunft, sagte ich mir, werde ich nur noch mit Profis reisen.
Ich kramte eine Visitenkarte hervor: Deutsche Gesellschaft für die Erforschung des 19. Jahrhunderts. Ich erinnerte mich - seit inzwischen drei Semestern läuft an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (HBK) eine Vortragsreihe dieser ehrenwerten Gesellschaft unter dem Titel "Paradigmatische Gestalten des 19. Jahrhunderts". Vorstandsmitglied Arne Zerbst, zugleich Lehrender an der HBK, sorgt für die nötige Feinjustierung bei dieser anderen Art von Zeitreisen. Interdisziplinär ist das Spektrum der beteiligten Wissenschaftler, die bei so berühmten Persönlichkeiten wie Charles Darwin oder Caspar David Friedrich Visite machen. Zeitliche Bruchlandungen wie meine eigenen sind jedenfalls ausgeschlossen.
Beim Abschied von Wagner erwähnte ich nämlich, wie sehr mich der Parsifal entzückte, und der Komponist schaute mich ganz komisch an. Erst zuhause fiel mir ein, dass er die Oper am Tag meines Besuches noch gar nicht vollendet hatte. (rei)



Fakten

Zu Gast bei berühmten Freunden

Vom 19. Jahrhundert lernen heißt, etwas über seine eigene Gegenwart lernen. Auf diese gleichsam optimistische Formel ließe sich die Vortragsreihe bringen, die seit nunmehr drei Semestern in der Aula der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (HBK) veranstaltet wird. Griffig ist auch der Titel der Reihe - "Paradigmatische Gestalten des 19. Jahrhunderts", großzügig unterstützt von der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz. Ins Leben gerufen wurde das Projekt von der Gesellschaft für die Erforschung des 19. Jahrhunderts. Dass zwei ihrer Vorstandsmitglieder, Hannes Böhringer und Arne Zerbst, zugleich Lehrende an der HBK sind, ist dabei kein Zufall. Ziel ist es, diese Vereinigung in Fahrt zu bringen und an die Hochschule zu binden. Die Vortragsreihe soll bewusst hier in der Region ansetzen, Regionalismus mit Internationalität verknüpfen und zum regen Dialog zwischen hier ansässigen und auswärtigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern beitragen. Was aber macht gerade die Zeit von Charles Darwin, Wilhelm von Bode oder dem jungen Winston Churchill für unsere Gegenwart so bedeutsam? "Das 19. Jahrhundert", erläutert Zerbst, "eröffnet die Moderne. Es ist charakterisiert durch eine politisch-industrielle Doppelrevolution und formuliert wesentliche Fragestellungen, die uns noch heute angehen: Nationalismus und Imperialismus, Geschichtsdenken und Fortschrittsgläubigkeit, Genetik und Evolutionstheorie lauten nur einige der aktuell gebliebenen Stichwörter." In diesem Spannungsfeld gerät auch die Kunsthochschule selbst in den Blick. Hervorgegangen aus dem 1841 gegründeten "Zeichen-Instithut", das den Vorsprung handwerklicher Fertigkeiten gegenüber maschineller Produktion erweisen sollte, zeugen bis heute ihre zahlreichen exzellenten Werkstätten von einer nahezu ungebrochenen Tradition (rei)



Kontaktinformationen

Name: Arne Zerbst, Prof. Hannes Böhringer
Institution: Hochschule für Biildende Künste Braunschweig (HBK)
Adresse: Johannes-Selenka-Platz 1
38118 Braunschweig
Telefon: 0531/391-9142
WWW: http://www.hbk-bs.de
E-Mail:
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