Startbereit für Hockenheim
LR07
heißt der eigenhändig konstruierte und gefertigte Rennwagen, den das Lions Racing Team der TU Braunschweig auf den Hochschul-Konstruktionswettbewerben „Formula Student“ in Silverstone und Hockenheim dieses Jahr ins Rennen schicken wird.
Glosse
Kratzen Hamilton, Alonso und Schumi II in krachjaulenden Boliden die Kurve, herrscht auf dem heimischen Sofa der Ausnahmezustand. Der eigene Mann, sonst ein ruhiger Zeitgenosse, zeigt Nerven. Quatscht jetzt die unbedarfte Partnerin in schlechter Beifahrermanier rein und sagt statt „Pole“- auch noch „Pool-Position“, steht sie kurz vor der Disqualifizierung. Dann endlich, nach gefühlten 6799 Runden: Sieg! Männerjubel! Champagnerregen!
Wer meint, im Lions Racing Team der TU Braunschweig ist der Formel-Eins-Zirkus Alltag, liegt falsch. Glamour ist woanders. Begeisterung für Motorsport? Klar! Aber mehr noch: Konzentration auf die Technik und Spaß an interdisziplinärer Team- und Projektarbeit. Unter massivem Zeit- und Gelddruck – ohne Sponsoren läuft auch hier nichts – fertigen die Studenten im Eiltempo den neuen Rennwagen LR07. Der Zeitplan: je vier Monate für Konstruktion, Fertigung und Tests. „Letztes Jahr ist unser Fahrzeug zu spät fertig geworden“, sagt Teammitglied Rainer Klöß. „So einen Fehler macht man nur einmal...“
Im Vergleich zum Vorgänger punktet der LR07 mit modifiziertem Motor, innovativen Steuergeräten, optimierten Reifen. Im Sommer geht er an den Start: Auf den Hochschul-Konstruktionswettbewerben „Formular Student“ in Silverstone und Hockenheim zeigt der Braunschweiger Bolide, was in ihm steckt. Aber: Das schnellste Team ist nicht immer der Sieger. Die Jury wertet ebenso Engineering-Leistung, Kostenplan und eine überzeugende Präsentation.
(gef)
Fakten
Studenten bauen Rennwagen für Silverstone und Hockenheim
Hinter dem Kürzel LR07 verbirgt sich ein Kraftpaket: der neue Formelrennwagen des Lions Racing Teams der Technischen Universität (TU) Braunschweig. Im Eiltempo arbeiten die Studenten an der Fertigstellung des Fahrzeugs, denn im Sommer geht der LR07 an den Start: Auf den Hochschul-Konstruktionswettbewerben „Formular Student“ in Silverstone und Hockenheim soll der Braunschweiger Bolide zeigen, was in ihm steckt. Der Zeitplan ist ehrgeizig: Jeweils vier Monate für Konstruktion, Fertigung und Tests haben die Motorsport begeisterten Studenten eingeplant. „Letztes Jahr ist unser Fahrzeug zu spät fertig geworden“, sagt Teammitglied und Maschinenbaustudent Rainer Klöß. „So einen Fehler macht man nur einmal...“
Das Lions Racing Team besteht derzeit aus 35 Studierenden der unterschiedlichsten Fachrichtungen wie Maschinenbau, Elektrotechnik, Informatik, Wirtschaftsingenieurwesen und Medienwissenschaften. Interdisziplinäre Projektarbeit in Teams hat einen hohen Stellenwert. „Später im Berufsleben werden uns diese Erfahrungen nützlich sein“, ist Klöß überzeugt.
Auf reichlich Erfahrung, nicht nur in der Projektarbeit, kann das Lions Racing Team bereits zurückgreifen. Schließlich ist der LR07 das fünfte Fahrzeug, das die im Dezember 2000 gegründete Studenteninitiative der TU Braunschweig auf die Räder stellt. Im vergangenen Jahr wurden die Braunschweiger in Hockenheim mit dem Vorgängermodell LR06 deutscher Vizemeister. Diesen Titel gilt es dieses Jahr zu verteidigen, wenn nicht sogar zu übertreffen. „Mit diesem Ziel vor Augen stecken wir wieder viel Zeit, Herzblut, Handy- und Reisekosten in das Projekt“, erzählt Klöß.
Ohne Sponsoren läuft – ähnlich wie bei der Formel Eins, die technisches Vorbild ist – auch bei den studentischen Wettbewerben nicht viel. Jedes Team, das an den "Formula Student" - Wettbewerben teilnimmt, muss Planung, Konstruktion und Fertigung selbst finanzieren. Ausgaben für Material und Fertigung, Büro und Sprit schlagen zu Buche, dazu die Startgelder von etwa 2.000 €. Zwar hat das Lions Racing Team, das auch von der TU Braunschweig unterstützt wird, bereits einen Stamm von zuverlässigen Sponsoren. „Um unsere Kosten decken zu können, wäre die Unterstützung durch weitere Sponsoren eine riesige Hilfe für uns“, sagt Teammitglied und Maschinenbaustudentin Sarah Roloff.
Innovationen kosten Geld, und in LR07 stecken eine ganze Reihe von Weiterentwicklungen. Im Vergleich zu seinem Vorgänger punktet der neue Rennwagen unter anderem mit modifiziertem Motor, innovativen Steuergeräten, optimierten Reifen. Bis auf 160 km/h lässt sich der Wagen beschleunigen, maximal 110 km/h wird er auf der längsten Geraden von 75 Metern in Hockenheim fahren können. Denn Sicherheit geht bei den „Formula-Student“-Wettbewerben vor. Und: Das schnellste Team ist nicht immer der Sieger. Die Jury wertet ebenso Engineering-Leistung, Kostenplan und eine überzeugende Präsentation.
Das Lions Racing Team sucht neben weiteren Sponsoren auch neue Teammitglieder. Die Fluktuation ist hoch, weil jedes Jahr Mitglieder ausscheiden, die ihr Studium abschließen und ins Berufsleben starten. Der Know-how-Verlust lässt sich teilweise kompensieren, indem neue Mitglieder frische Ideen einbringen. „Wer Interesse an interdisziplinärer Arbeit hat und bereits im Studium praktische Erfahrungen sammeln möchte, ist bei uns an der richtigen Adresse“, sagt Klöß. Voraussetzung: Teamgeist, Motivation und Kreativität sowie die Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen. Für jedes Semester findet sich im Lions Racing Team eine Aufgabe. Zudem liefern Konstruktion und Fertigung eines Rennwagens reichlich Stoff für Studien- oder Diplomarbeiten.
Wer Interesse an einer Mitarbeit hat, findet die aktuellen Stellenausschreibungen auf der Webseite des Lions Racing Teams www.lionsracing.de in der Rubrik „Mach Mit!“. (gef)
Kontaktinformationen
Name: | Rainer Klöß (Public Relations Manager) |
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Institution: | Lions Racing Team |
Adresse: |
Pockelsstraße 14 38106 Braunschweig |
Telefon: | 0531/2094682 |
Fax: | 0531/391-2660 |
WWW: | http://www.lionsracing.de |
E-Mail: |