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Und täglich grüßt die Wissenschaft
08.06.2007

Kleine Laus ganz groß

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Die Blattlaus
zeigt sich nicht nur als ein großer Plagegeist, sondern auch als großformatiges Modell - im Leben-Science-Cube auf dem Platz der Deutschen Einheit.

Glosse

Schon mal aufgefallen, dass es oft die kleinen Dinge sind, die die großen Scherereien machen? Bestes Beispiel: die Blattlaus. Aus allen Himmelsrichtungen kommend, marschieren die Viecher gut gelaunt übers Balkongeländer. Vor den bunten Blumenkästen machen sie eine kurze Rast, begrüßen sich in freudiger Erwartung - und dann hüpft die versammelte Blattlausbande ins üppige Grün und schlägt sich den Wanst voll. Gut möglich, dass sie uns dabei sogar eine lange Nase ziehen.
Nur die allergrößte Instanz auf Erden kann den winzigen Balkonbiestern den Garaus machen: die Mutter. Ihr Tipp lautet, einen Eimer Brennnesseln mit Wasser aufzufüllen, einen Tag zu warten und dann das Zeugs unverdünnt aufzusprühen. Ob's tatsächlich hilft? Wenn überhaupt, zwingt nicht der Brennnesselsud die Plagegeister zum Abzug, sondern der penetrante Gestank der üblen Jauche. Das Ehepaar vom Nachbarbalkon zumindest hat sich grantig davon gemacht.
Auch auf dem Feld sind die Blattläuse eine Plage, da sie den Saft der Pflanzen aussaugen und die Ernte schädigen. Die Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) in Braunschweig hilft den Landwirten. Bei der BBA arbeiten Pflanzenärzte, deren Forschungen bei der vorbeugenden Behandlung der Samen beginnt und beim Vorratsschutz der Ernte endet.
Wie die Blattlaus genau aussieht, verrät die BBA im Leben-Science-Cube auf dem Platz der Deutschen Einheit. Bis zum 17. Juni stellt sie ein detailgetreues Lausmodell im Großformat aus - ohne lange Nase. (boy)



Fakten

Blattläuse saugen den Saft der Pflanzen aus - mit schlimmen Folgen: Blätter und Triebe werden häufig verformt, weitere Schäden wie die Übertragung von Viruskrankheiten sind möglich.
Blattläuse vermehren sich von Frühjahr bis Herbst ungeschlechtlich, d.h. es gibt nur Weibchen, die keine Eier ablegen, sondern gleich lebende Junge gebären. Diese fangen dann sofort an, Pflanzengewebe auszusaugen. Die Jungen sind bereits nach fünf bis zehn Tagen ausgewachsen. Eine Blattlaus kann theoretisch in ungefähr sieben Wochen eine Million Nachkommen hervorbringen. Das erklärt die explosionsartige Vermehrung bei wärmeren Temperaturen.
Es gibt über 800 verschiedene Arten von Blattläusen, die sich in Farbe und Form unterscheiden (z.B. klein, schwarz und kugelig oder grün bzw. gelb und schlank). Sie sind zwischen einem und vier Millimetern groß. Die meisten Blattläuse sind auf bestimmte Pflanzen spezialisiert. (boy)



Kontaktinformationen

Name: Dr. Gerline Nachtigall (Pressesprecherin)
Institution: Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA)
Adresse: Messeweg 11-12
38104 Braunschweig
Telefon: 0531/299-3204
Fax: 0531/299-3000
WWW: http://www.bba.de
E-Mail:
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