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Und täglich grüßt die Wissenschaft
21.06.2007

Hallo Quadrate!

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40 mal 40 Mikrometer
im Quadrat ist Haloquadratum. In der dritten Dimension ist es nur 0,1 Mikrometer dick. Aber das Außergewöhnlich sind seine Ecken und Kanten - in der Natur sehr selten! In Braunschweig zu finden in der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen.

Glosse

Was denn, in der Natur gibt es keine Quadrate? Und was ist mit Schachbrettblumen? Die sind eindeutig quadratisch gemustert und kommen so auch zu ihrem Namen. Wunderbar purpur-weiß kariert - eben wie ein Schachbrett. Im Frühling wachsen sie bei uns im Hinterhof (nein, mitten in der Stadt nicht wild!) und ich liebe sie. Bestimmt gibt es auch noch irgendwo im Regenwald quadratische Käfer oder Pfahlmuscheln. Ganz sicher werden Tomaten demnächst in dieser leicht stapelbaren Form ausgeliefert. Und in manchem türkischen Überlandbus wird man wohl von quadratischen Wassermelonen träumen, wenn in jeder Kurve das Gepäck in Form von Wassermelonen donnernd den Gesetzen von Gravitation und Bewegung folgt.
Eben! Und deshalb ist es keine Überraschung, dass es auch quadratische Bakterien gibt. Haloquadratum: platt wie eine Briefmarke und ebenso eckig. 40 mal 40 Mikrometer lang, aber nur 0,1 Mikrometer dick! Es lebt bevorzugt in einem Ambiente mit dem Salzgehalt von Sojasauce, teilt sich alle ein bis zwei Tage und lässt sich mittels eingebauter Gasbläschen in der Lauge treiben. In der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen in Braunschweig gehört Haloquadratum zu den exotischsten Exemplaren und ist darum einen Bericht wert.
Die Schachbrettblume jedenfalls ist, wie ich finde, von so eigenwilliger Schönheit, dass ich mich frage, ob sie wohl in einem Märchen vorkommt. Kennen Sie ein Märchen mit Schachbrettblume? (ehl)



Fakten

Quadratisch von Natur aus

Das Bakterium Haloquadratum überrascht die Forscherwelt durch seine quadratische Form. 40 mal 40 Mikrometer im Quadrat hat es Ecken und Kanten, wie sonst nicht vieles in der Natur. Sein Lebensraum ist 18prozentige Salzlösung, wo es sich mit eingebauten Gasbläschen an die Oberfläche treiben lässt. Es teilt sich alle ein bis zwei Tage und zählt in der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen (DSMZ) der Form wegen zu den exotischen Kleinoden. (ehl)



Kontaktinformationen

Name: Milena Wozniczka
Institution: DSMZ - Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH
Adresse: Inhoffenstr. 7B
38124 Braunschweig
Telefon: 0531/2616-300
Fax: 0531/2616-418
WWW: http://www.dsmz.de
E-Mail:
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