Schrauben bis in die Nacht
WR03
heißt der selbst entwickelte und gefertigte Rennbolide, mit dem das Wolfsburger Team wob-racing der FH Braunschweig/Wolfenbüttel bei dem Hochschul-Konstruktionswettbewerb Formula Student in Hockenheim gestartet ist und beim Style-Event den dritten Platz belegt hat.
Glosse
Man selber ist ja schon damit überfordert, einen porösen Fahrradschlauch auszutauschen. Panische Hilflosigkeit herrscht, kommt das eigene Auto nicht mehr in die Gänge. Wenn der Mechaniker einem später ölverschmiert den Defekt erläutert, nickt man fachkundig, obwohl man keinen blassen Schimmer hat, was so ein Schaltgestängedingenskirchen ist.
Das kann den Studenten des Wolfsburger Teams wob-racing der Fachhochschule (FH) Braunschweig/Wolfenbüttel nicht passieren. Mit Fahrzeugen kennen die sich aus, vor allem mit schnellen. Ihren Boliden WR03 haben sie in einem arbeitsintensiven Jahr selbst entwickelt, gefertigt und Anfang August ins Rennen geschickt - auf den Hockenheimring beim Hochschul-Konstruktionswettbewerb Formular Student.
WR03 ist fast eine komplette Neuentwicklung, in der hochmoderne Elektronik, ein spezielles Luftansaugsystem für den Motor und ein Hightech-Lenkrad aus Carbon stecken. Geschaltet wird - wie beim Vorgänger WR02 - mit dem Scheibenwischermotor. Die platzsparende Variante haben einige Konkurrenten mittlerweile übernommen.
Bis spät in die Nacht wurde in der heißen Phase der Vorbereitung am Boliden geschraubt. Am Ende hieß es Platz 39 von 54. Schaltung, Antrieb und Elektrik zickten. Das geht besser, weiß das Team. Ende September steht das Rennen auf der Ferrari-Teststrecke in Fiorano an. Die FH-Studenten brennen bereits auf den Start: "Dort werden wir das Potenzial von WR03 richtig ausschöpfen."
(gef)
Fakten
FH-Studenten mit eigenem Boliden im Rennen
Ein arbeitsintensives Jahr liegt hinter den Studenten des Wolfsburger Teams wob-racing der Fachhochschule (FH) Braunschweig/Wolfenbüttel. In weniger als zwölf Monaten entwickelten und fertigten sie ihren Rennboliden WR03, den sie Anfang August beim Hochschul-Konstruktionswettbewerb Formula Student auf dem Hockenheimring ins Rennen schickten. Dass es am Ende Platz 39 von 54 wurde, sorgte nur kurz für lange Gesichter. Zum einen sicherten sich die FH-Studenten beim Einzelwettbewerb Style wie bereits im Vorjahr den hervorragenden dritten Platz. Zum anderen geht's Ende September 2007 zum Rennen auf die Ferrari-Teststrecke in Fiorano/Italien.
"Das Formula Student Event auf dem Hockenheimring brachte uns eine Menge neuer Erfahrungen und Erkenntnisse", resümiert Peter Sürig, kaufmännischer Projektleiter im Team wob-racing und Student des Wirtschaftsingenieurwesens. "Die Veranstaltung verlief für uns wie die Fahrt in einer Achterbahn. Beim Cost Report sowie in der Präsentation des Geschäftskonzepts haben wir ordentlich abgeschnitten." Entsprechend motiviert sei das Team in den dynamischen Events gestartet. "Zuvor hatten wir die technischen Abnahmen erfolgreich gemeistert." Sicherheit genießt bei den Formular Student Events höchste Priorität. Entsprechend streng ist das Reglement.
Obwohl die FH-Studenten bis spät in die Nacht an ihrem Boliden geschraubt hatten, bereiteten im Wettbewerb Schaltung, Antrieb und Elektrik Probleme. Im Endurance (Ausdauer)-Rennen, dem großen Finale der Veranstaltung, musste das Team nach ersten Runden mit guten Zeiten das Rennen infolge eines Defekts am Differential abbrechen.
"Unterm Strich bleibt die positive Erkenntnis, dass der WR03 noch eine Menge Potential besitzt, das wir beim Formula Student in Italien ausschöpfen wollen", ist Daniel Wäldchen, Student der Betriebswirtschaftslehre und zuständig fürs Marketing im Team wob-racing, mehr als zuversichtlich.
Schließlich ist WR03 fast eine komplette Neuentwicklung, in der hochmoderne Elektronik, ein spezielles Luftansaugsystem für den Motor und ein Hightech-Lenkrad aus Carbon stecken. Geschaltet wird - wie beim Vorgänger WR02 - mit dem Scheibenwischermotor. Die platzsparende Variante haben einige Konkurrenten mittlerweile ebenfalls in ihre Fahrzeuge eingebaut, wie die FH-Studenten nicht ohne Stolz festgestellt haben. "Eigentlich wollten wir von unserem Vorgängermodell viel mehr Details übernehmen", erinnert sich Sürig, "doch dann hat das Team so viele neue Ideen und Enthusiasmus entwickelt, dass WR03 ein fast komplett neues Fahrzeug wurde."
Aber darum geht es den 20 Teammitgliedern auch: Neues zu entwickeln, die eigenen Fähigkeiten auszubauen und das theoretische Wissen aus dem Studium in der Praxis anzuwenden. Ebenfalls wichtig sind Teamgeist und Spaß an interdisziplinärer Projektarbeit. "Wir funktionieren wie eine kleine Firma, in der jeder eine Aufgabe übernimmt, in der er seine Stärken einbringen kann", erzählt Wäldchen.
Unterstützt wird das Team wob-racing von Sponsoren, der Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel und der Stadt Wolfsburg, die zusammen mit der FH dem Team eine Halle für die Rennboliden zur Verfügung stellt. Dort schauen auch hin und wieder ehemalige Teammitglieder vorbei, die mittlerweile ihr Studium beendet haben, aber nach wie vor die Begeisterung für den Motorsport mit dem Team teilen.
"Neue Mitglieder sind bei uns jederzeit herzlich willkommen", sagt Wäldchen. "Wir machen auch auf den Erstsemesterpartys auf uns aufmerksam." Wer sich im Team wob-racing engagieren oder vorab Informationen möchte, wendet sich an unten stehenden Kontakt. (gef)
Kontaktinformationen
Name: | Peter Sürig (Projektleiter Wirtschaft/Organiation) |
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Institution: | Team wob-racing |
Adresse: |
Kleiststraße 14-16
38440 Wolfsburg |
Telefon: | 05361/831918 |
WWW: | http://www.wob-racing.de |
E-Mail: |