Im Labyrinth verirrt

Jetzt, da das neue Schuljahr losgegangen ist und Knirpse, nicht viel größer als einen Meter, über Zebrastreifen tappen, kehren zwangsläufig die Gedanken an die eigene Schulzeit zurück. Als man schwitzend und zitternd an der Tafel stand und sich im Labyrinth der Zahlen verhedderte, weil jede Gehirnwendung in der Sackgasse endete. Bis der Lehrer schließlich das vernichtende Urteil sprach: "Da befindest du dich wohl auf einem Irrweg."
Labyrinth, Sackgasse, Irrweg - gut zu wissen, dass selbst die Wissenschaftler nicht davor gefeit sind, wie die Braunschweiger Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) uneitel zugibt. Bis 9. September (an Samstagen und Sonntagen von 10 bis 18 Uhr ohne Voranmeldung, an den Wochentagen (Montag bis Freitag) für Schulklassen und Besuchergruppen) können Besucher auf dem FAL-Gelände ein zwei Hektar großes Maislabyrinth bestaunen und darin die (Irr-)Wege der Forschung erkunden. Zehn Forschungseinrichtungen präsentieren inmitten übermannshoher Maispflanzen die Marschrichtungen von insgesamt 17 wissenschaftlichen Projekten. Die Sackgassen in dem Labyrinth sind Symbol dafür, dass auch die Wissenschaft oft mehr als einen Anlauf bis ins Ziel braucht.
Im Maislabyrinth begegnet man auch einigen Schätzfragen der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, beispielsweise: Wie viele Sandkörner vom Nordseestrand wiegen ein Kilogramm? Ach! Hätte es doch auch auf der Schultafel mehr Aufgaben gegeben, die Pi mal Daumen zu lösen gewesen wären. (boy)

Die Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) hat auf ihrem Gelände an der Bundesallee 50 in Braunschweig als "Highlight-Beitrag" zur Stadt der Wissenschaft 2007 mit Unterstützung der Volksbank eG Braunschweig Wolfsburg ein zwei Hektar großes Maislabyrinth mit (Irr-)Wegen der Forschung angelegt.

"Ich suche jetzt mal das L", ruft die achtjährige Merle und verschwindet begeistert zwischen den mehr als drei Meter hohen Maispflanzen. Merle und sieben weitere Kinder aus der Ferienbetreuung in der auf dem FAL-Gelände beheimateten Kindertagesstätte "Krümelkiste" durften schon mal vorab durch das Maislabyrinth stromern, dessen Hauptwege die Buchstaben F, A und L formen. Vom 1. bis 9. September 2007 ist das Maislabyrinth für alle Interessierten geöffnet, an Samstagen und Sonntagen von 10 bis 18 Uhr ohne Voranmeldung, an den Wochentagen (Montag bis Freitag) für Schulklassen und Besuchergruppen nach vorheriger Anmeldung. Der Eintritt ist an allen Tagen frei.

"Seinen Weg durch die Labyrinth-Gänge zu finden ist an sich schon ein Erlebnis", meint der Labyrinth-Anbauer Florian Hackelsperger von der FAL, "und die darin zu erkundenden Forschungswege machen es dann noch einmal besonders spannend." In dem Maislabyrinth können nämlich "(Irr-)Wege der Forschung" erkundet werden. Zehn Forschungseinrichtungen aus der ForschungRegion Braunschweig zeigen darin die Forschungswege von 17 aktuellen und historischen Forschungsprojekten. Die Sackgassen und Umwege des Maislabyrinths sollen symbolisch verdeutlichen, dass man in der Wissenschaft oft mehr als einen Anlauf nehmen muss, bis man das Ziel erreicht.

"Besonders beeindruckt uns die Forschung zum Anfassen und der Einblick in die tägliche Arbeit der Forscher. Deshalb unterstützen wir gerne dieses Projekt zur Stadt der Wissenschaft", so Claudia Kayser, Pressesprecherin der Volksbank eG Braunschweig Wolfsburg.

Eine Wissensrallye, Demonstrationen des TU-Weltmeister-Teams FREDT mit dem Feldroboter Helios, Experimente aus der Wolfsburger Experimentierlandschaft phaeno sowie weitere Mitmach-Aktionen runden das Labyrinth-Programm ab. (boy)