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Und täglich grüßt die Wissenschaft
04.09.2007

Drei in einem Kabel

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Breitbandkabel
werden hauptsächlich zur Übertragung von Kabelfernsehen und Hörfunk genutzt. Neuerdings tritt auch ihre Anbindung an Dienste wie Internet und Telefon hinzu, an deren Optimierung das TU-Institut für Nachrichtentechnik arbeitet.

Glosse

Aller guten Dinge sind drei, so sagt's das Sprichwort. Auch sonst ist die magisch-mystisch-heilige Dreizahl im Wortgut sehr beliebt. Ist drei bei Pärchen fast immer einer zu viel, bleibt nur dem, der nicht bis drei zählen kann, verborgen, dass triadische Versprechungen in der Werbung umso erfolgsträchtiger sind: Dreierpack, Dreifachschutz, Drei in Eins . Auch die Telekommunikationsbranche lässt seit kurzem ein neues Zeitalter in dreifacher Spielart anbrechen: "Triple Play" heißt der Slogan für die Bündelung dreier Dienste: Telefon, Fernsehen und Internet über einen einzigen Anschluss. Das funktioniert entweder, indem Telekommunikationsunternehmen ihre DSL-Internetzugänge auch für Funk und Fernsehen öffnen oder, indem Kabelnetzbetreiber ihre Kabelfernsehanschlüsse auch für Internet und Telefon optimieren. Um ein solches Kommunikationstrio effizienter zu gestalten, forschen Wissenschaftler am Institut für Nachrichtentechnik der Technischen Universität Braunschweig in Zusammenarbeit mit europäischen Kabelnetzbetreibern und Geräteherstellern unter anderem im Rahmen des in Kürze startenden EU-geförderten Forschungsprojekts "ReDeSign" an neuen Techniken für das Breitbandkabel. Dabei geht es vor allem darum, die Kabelübertragung künftig schneller zu machen. Denn auch, wenn aller guten Dinge drei sind, will man ja nicht ewig und drei Tage warten. (mba)



Fakten

In heutigen Kommunikationsnetzen sorgen zwei unterschiedliche Übertragungsverfahren für die jeweilige technische Umsetzung ihrer Dienste - ein Kabel für Fernsehen und Hörfunk, ein anderes fürs Surfen und Telefonieren. Für das eine braucht man den digitalen Kabelempfänger mit Fernseher oder HiFi-Anlage, für das andere ein so genanntes Kabelmodem für PC, Laptop oder Telefon.
Moderne Kabelnetze sollen aber zu Alleskönnern werden. Während das hauptsächliche Einsatzgebiet von Breitbandkabeln noch immer das Kabelfernsehen ist, das auch die Übertragung von Radiosendungen umfasst, übertragen sie mit neuer Technik zusätzlich auch weitere Dienste durch Anbindung ans Internet und Telefonnetz. "Triple Play" heißt der Marketingbegriff für ein solches Rundumpaket. Damit vereinen sich Hörfunk und Fernsehen in all ihren Facetten - analog und digital, frei empfangbar und bezahlt - mit HDTV, Video on Demand, ultraschnellem Internet und Telefonie.
Am Institut für Nachrichtentechnik der Technischen Universität Braunschweig forschen Wissenschaftler in Zusammenarbeit mit europäischen Kabelnetzbetreibern und Geräteherstellern unter anderem in Kürze im Rahmen des von der EU geförderten Forschungsprojekts "ReDeSign" an der Weiterentwicklung neuer Techniken für das Kabel. Dabei spielt auch der Übergang zu Ethernet und zum Internetprotokoll (IP) eine wichtige Rolle. Hierin liegt für Projektkoordinator Dirk Jaeger die Chance, die Zukunft der Kabelnetze maßgeblich mitzugestalten.
"Dafür wird in einem ersten Schritt die Effizienz der PC-Kabelmodems gesteigert. Sie werden vor allem schneller gemacht, damit man zum Beispiel HDTV-Kabelfernsehen auch über Kabelmodems schauen kann", sagt Jaeger. Im zweiten Schritt soll das Projekt das Problem des bislang als zwingend erachteten Rückgriffs auf veraltete Techniken lösen: "Bislang mussten die Signale rückwartskompatibel sein, das heißt, sie mussten historisch überlieferten Vorgaben genügen." Mit dem Einsatz von Ethernet- und IP-Techniken wollen die Braunschweiger Forscher die Möglichkeiten der Kabel revolutionieren. Jaeger fasst zusammen: "Dann kann man zukünftig auch Kabelfernsehnetze zu ,IP-für-Hörfunk-Fernsehen-Internet-Telefonie-und-vieles-mehr'-Netzen machen." (mba)



Kontaktinformationen

Name: Dr.-Ing. Dirk Jaeger
Institution: Technische Universität Braunschweig, Institut für Nachrichtentechnik, Abteilung "Elektronische Medien: Systemtheorie und Technik"
Adresse: Schleinitzstraße 22
38106 Braunschweig
Telefon: 0531/391-2484
WWW: http://www.ifn.ing.tu-bs.de
E-Mail:
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