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Und täglich grüßt die Wissenschaft
11.10.2007

Die Zuckerrübe und ich

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Lässt sich der Klimawandel simulieren?
Ja, auf dem Gelände der FAL versucht ein Team genau das... und untersucht die Folgen zum Beispiel für den Mais- und Zuckerrübenanbau.

Glosse

Schokolade stimuliert mich ja immer enorm - vor allem beim Verfassen netter Kolumnen. Und auch sonst ist es ja immer erstaunlich, welche Ursache eine Wirkung erzielen kann. In der Schule zog mal ein Lehrer an den beiden dünnen Zöpfen, die ich damals trug, und prompt fiel mir auch gleich die richtige Antwort auf seine Frage ein. Nun, das fand ich peinlich, und ich wünschte, ich hätte wenigstens die gewünschte Weisheit für mich behalten... So hatte der Lehrer die Lacher auf seiner Seite. Heute fällt mir beim Haareraufen noch immer gelegentlich etwas ein - und besonders produktiv bin ich dann wie gesagt bei Zuckerzufuhr. Dass das nicht nur mir so geht, habe ich immer geahnt... und nun ist es heraus: Die Zuckerrübe (ja, die Zuckerrübe als Kulturpflanze!) wächst zum Beispiel einfach besser, wenn die Kohlendioxid-Zufuhr optimiert wird. Das könnte ein positiver Effekt des Klimawandels sein. (Moment! Bin mal kurz am Schrank... so hmmm... gleich besser...) In einem Freilandversuch auf dem Gelände der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig hat das Team von Hans-Joachim Weigel entsprechende Versuche dazu gemacht. Und was stellt sich heraus: Die Zuckerrübe schöpft ihr Potential nicht aus! Sie könnte mehr, wenn sie nur wollte... Sehen Sie, und genau das hat besagter Lehrer auch immer über mich behauptet! (ehl)



Fakten

Klimawandel als Simulation

Über die Maispflanze der Zukunft weiß Hans-Joachim Weigel schon jetzt sehr genau Bescheid. In einem Feldversuch auf dem Gelände der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) haben Weigel und sein Team die Pflanze bei heutigem und bei zukünftigem (nämlich gestiegenem!) Kohlendioxidgehalt angebaut. Das könnte einer der positiven Effekte des Klimawandels sein. Der steigende Kohlendioxidgehalt in der Umwelt führt voraussichtlich zu mehr Biomasse, da Kohlendioxid auf die Pflanzen wie Dünger wirkt. Doch wie sehen die Wechselwirkungen mit den anderen Veränderungen aus, die der Klimawandel vermutlich bringen wird? Wie werden sich die erhöhten Temperaturen und veränderten Niederschlagsmengen auf die Landwirtschaft auswirken? Eine Schlußfolgerung der Braunschweiger Versuche, in denen die veränderten Klimabedingungen bereits simuliert werden, lautet: Die Pflanzen werden sich durch die erhöhte Kohlendioxidzufuhr auch qualitativ verändern. "Getreide könnte an Energiegehalt einbüßen. Aber Mais zum Beispiel könnte vielleicht längere Trockenphasen besser überstehen", erläutert Weigel und verspricht: "Die Versuche werden fortgesetzt!" (ehl)



Kontaktinformationen

Name: Prof. Dr. Hans-Joachim Weigel
Institution: Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL), Institut für Agrarökologie
Adresse: Bundesallee 50
38116 Braunschweig
Telefon: 0531/ 596-2501
WWW: http://www.fal.de/
E-Mail:
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