Effektiv wie ein Blatt
Um 5 Prozent
effizienter sind die Glasrohre in Solarkraftwerken mit einer nanometerdünnen Antireflex-Beschichtung, die an der Technischen Universität Clausthal entwickelt wurde.
Glosse
Also, ich möchte wetten, eines Tages ist die Wissenschaft so weit, dass sie uns Häuser entwirft, deren Außenelemente (Ziegel oder Steine benutzt man dann vielleicht nicht mehr!) mit einer blattähnlichen, aber durch und durch künstlichen grünen Hülle überzogen sind, die selbstständig Photosynthese betreibt und in einem genial konstruierten Kreislauf Wärme und Licht erzeugt und vielleicht auch noch pflanzliche Lebensmittel direkt für den Kühlschrank produziert. Wachsen oder blühen soll das grüne Haus natürlich nicht. Allenfalls öffnen wir an warmen Sonnentagen die Fenster und hängen bunte Bettwäsche zum Lüften hinaus.
Tja, Ideen gibt es viele, aber die folgende Innovation ist schon länger serientauglich und wurde deshalb im letzten Jahr von der Industrie- und Handelskammer Braunschweig ausgezeichnet. An der Technischen Universität Clausthal ist es gelungen, eine haft- und wischfeste Antireflexschicht für Borosilicat-Glasrohre in Solarkraftwerken zu entwickeln. Diese wetterfeste nanometerdünne Beschichtung geht mit dem Spezialglas eine stabile Verbindung ein und erhöht die Sonnenlichtausbeute von rund 92 auf 97 Prozent. Dafür wurde Günter Heinz Frischat, Gerhard Heide, Gundula Helsch und Martha Krzyzak der mit 10.000 Euro dotierte Technologietransferpreis 2006 verliehen.
(ehl)
Fakten
Mehr Energiegewinn in Solarkraftwerken
Dafür erhielt das damalige Team an der Technischen Universität Clausthal einen Preis: Günter Heinz Frischat, Gerhard Heide, Gundula Helsch und Martha Krzyzak entwickelten eine wetterfeste Antireflex-Beschichtung für Borosilicat-Glasrohre, die in Solarkraftwerken eingesetzt werden. Die Lichtdurchlässigkeit der Glasrohre konnte durch die Antireflex-Beschichtung von ca. 92 auf 97 Prozent erhöht und so der Wirkungsgrad des Solarkaftwerkes um ca. 5 % gesteigert werden. Mit der Haftfestigkeit der Schicht auf dem Spezialglas gelang den vier Wissenschaftlern eine Innovation, an der sich zuvor schon das hauseigene Labor der Firma Schott und das Fraunhofer Institut für Silicatforschung in Würzburg vergeblich versucht hatten. Für die wirtschaftliche Umsetzung der wissenschaftlichen Idee, die bereits in Serie produziert wird, verlieh die Industrie- und Handelskammer den Technologietransferpreis 2006, der mit 10.000 Euro dotiert ist. (ehl)
Kontaktinformationen
Name: | Dr.-Ing. Gundula Helsch |
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Institution: | Technische Universität Clausthal, Institut für Nichtmetallische Werkstoffe |
Adresse: |
Zehntnerstr. 2A
38678 Clausthal-Zellerfeld |
Telefon: | 05323/72-2895 |
Fax: | 05323/72-3710 |
WWW: | http://www.tu-clausthal.de |
E-Mail: |