Von Tieren, die mal müssen
Schweine,
die weniger Phosphor ausscheiden, sind einfach besser für die Umwelt - besonders für die überdüngten Gewässer. In der FAL in Braunschweig wird geprüft, wie viel Phosphor Mastschweine wirklich benötigen und wie die Verdaulichkeit des Elements verbessert werden kann.
Glosse
Ha! Darauf habe ich lange gewartet: Heute geht es um Ausscheidungen von Tieren und ich kann endlich mal meine Meinung zum Thema Hundekot auf Braunschweigs Straßen einbringen. Also, das ist so eklig! Besonders, wenn die Hinterlassenschaft - am schlimmsten noch frisch! - aus Kinderschuhen entfernt werden muss. Ich kenne entschlossene Elternteile, die einfach den ganzen Schuh in die nächste Mülltonne werfen und mit dem Kommentar "in Bangladesch haben die Kinder auch keine Schuhe!" das arme Kind in Socken den Heimweg fortsetzen lassen. Soviel zur praktischen Beschäftigung mit dieser Frage; nun zur Wissenschaft: Der Phosphoranteil in den Ausscheidungen von Mastschweinen konnte in den letzten Jahren halbiert werden! Das meldet Andreas Berk von der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft in Braunschweig. Besonders für die Umwelt ist das eine sehr gute Nachricht, da in der Folge die Überdüngung von Gewässern gesenkt werden kann. - Ach dies noch: Kennen Sie die Geschichte vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat? Ich hoffe für Sie, die Antwort ist nicht: "Ihr Hund!" (ehl)
Fakten
Wie viel Phosphor braucht das Schwein?
Zuviel Phosphor führt zur Überdüngung von Gewässern. Verursacht wird dieses Übermaß an Phosphor durch Waschmittel und - besonders in landwirtschaftlichen Regionen - durch Ausscheidungen von Mastschweinen und Geflügel. Wie viel Phosphor ist in der Schweinezucht denn unbedingt nötig? Dieser Frage wurde in der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig nachgegangen. Dabei spielt eine wichtige Rolle, wie es um die Verdaulichkeit der Phosphorzusätze bestellt ist, erklärt Andreas Berk, Wissenschaftler im Institut für Tiernäherung. Phosphor, der größtenteils in Phytatverbindungen im Futter vorliegt, wird von Schweinen und Geflügel ungenutzt wieder ausgeschieden. Gibt man den Tieren aber zusätzlich das Enzym Phytase, mit dem der bisher unverdauliche Phosphor nun doch verwertet werden kann, reichen dank der besseren Ausnutzung geringere Beigaben aus. Die Gewässerüberdüngung kann so deutlich reduziert werden. (ehl)
Kontaktinformationen
Name: | Andreas Berk |
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Institution: | Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft, Institut für Tierernährung |
Adresse: |
Bundeallee 50 38116 Braunschweig |
WWW: | http://www.fal.de |
E-Mail: |