Sei kein Frosch und lerne

Vielleicht kennen Sie das - bestimmte Comedians sprechen einem förmlich aus der Seele, und man kann endlich herzhaft über den Alltag lachen. Doch manch einer bringt einen spontan zum Schmunzeln, eigentlich stimmt man demjenigen aber nicht zu. So ging es mir bei dem Kabarettisten Dieter Hildebrandt. "Bildung kommt von Bildschirm und nicht von Buch, sonst hieße es Buchung." Anfangs ganz lustig, aber was wäre unsere Bildung ohne Bücher.
Wenn Klein Fritzchen etwas lernen sollte, musste er schon von der Schulzeit an seine Nase ganz tief in die Bücher stecken und lernen, lernen, lernen. Das wurde von Kindesbeinen an eingetrichtert und behält bis ins hohe Alter seine Wirkung. "Ohne Fleiß kein Preis" - ein Spruch, der natürlich auch viele Studenten der TU Braunschweig in den Ohren klingt.
Damit der gewünschte Erfolg sich im Studium einstellt, sieht man unzählige Menschen mit rauchenden Köpfen in der Universitätsbibliothek emsig über den Büchern sitzen. Und an Büchern und anderen Medien ist die "UB" (im Studenten-Jargon) wirklich unübertroffen. Mit etwa 1,64 Millionen Medieneinheiten, davon etwa 1,36 Millionen Bücher ist sie die größte Bibliothek in der Region. Da ist noch lange kein Ende in Sicht: Jedes Jahr schafft Bibliotheksdirektor Dietmar Brandes etwa 22.000 neue Bücher, 4.200 Normen, 17.000 elektronische Zeitschriften und 20.000 elektronische Materialen an. Eine überragende Fülle an Informationen, die sich auf einer Fläche von 12.000 Quadratmetern sammeln und dem wissbegierigen Leser zur Verfügung stehen.
Problemlos bleibt der mittlerweile auch erwachsene Fritz auf dem neuesten Stand der Informationen. "Ein Mensch, der wenig gelernt hat, ist wie der Frosch, der seinen Tümpel für einen großen See hält." - eine Weisheit aus Birma, die zu lebenslanger Neugierde anregt. Oder möchten Sie etwa der Frosch mit falschen Vorstellungen sein? (sbo)

Bereits 1998 feierte man in der Universitätsbibliothek Braunschweig mit einem großen Festakt das 250. Jubiläum. 1748 als Bibliothek des Collegium Carolinum gegründet, ist sie die älteste Bibliothek einer Technischen Universität bzw. Hochschule in ganz Deutschland. Mit den Jahren ist sie auch zur größten Bibliothek der Region geworden, und bereits 1996 wurde das millionste Buch angeschafft. Zurzeit hat die UB einen Bestand von 1,64 Millionen Medieneinheiten, davon 1,36 Millionen Bücher.
Dennoch ist damit noch lange nicht das Maximum erreicht. Jährlich führen rund 63.200 Neuanschaffungen zu stetigen Erweiterungen der Informationen. Etwa 22.000 neue Bücher, 4.200 Normen, 17.000 elektronische Zeitschriften und 20.000 elektronische Materialen reihen sich in den Bestand ein.
Dass dieser Bestand auch intensiv genutzt wird, spiegelt sich in den 736.000 Ausleihen am Ort sowie 55.200 Fernleihen und Dokumentlieferungen an auswärtige Bibliotheken und Nutzer wider. Aber auch gefüllte Lesesäle gehören zum Alltag in der Bibliothek.
Für Dietmar Brandes - seit 1987 Direktor der UB - stellt sich die Besonderheit der UB durch herausragende Spezialsammlungen dar. Die Bibliothek ist auf dem Wege zur "hybriden Bibliothek", indem sie elektronische wie gedruckte Information gleichermaßen sammelt und erschließt. Aber auch eine eigene Software-Entwicklung ("allegro-C" ist das meist installierte System in Mitteleuropa), die Funktion als subito-Lieferbibliothek sowie Aufbau und Entwicklung des Publikationsservers der TU sowie des elektronischen Semesterapparates sind bemerkenswert.
Herausragend ist aber auch die Strecke, die die Bücher aneinandergereiht ergeben. Stellt man die Bücher Rücken an Rücken und nimmt dabei an, dass auf einen Meter etwa 40 Bücher passen, so ergibt sich eine Gesamtstrecke von rund 34 Kilometern. Eine Kette bestehend aus allen Büchern der UB würde von Braunschweig bis vor die Tore Helmstedts reichen. Anders betrachtet, könnte man dreimal den Weg Braunschweig-Wolfenbüttel zurücklegen, wollte man alle Bücher sehen. (sbo)